Bund und Länder unterstützen Frauen nach DDR-Arzneimittelskandal weiterhin
Berlin – Frauen, die 1978/1979 in der DDR im Rahmen der Anti-D-Immunprophylaxe mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) infiziert wurden, erhalten von Bund und Ländern weiterhin jährliche Hilfsgelder in Millionenhöhe. Das berichtet die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion Die Linke. Danach summieren sich die Unterstützungsleistungen auf mehr als vier Millionen Euro pro Jahr.
Für die Heil- und Krankenbehandlung geben die Länder zudem jährlich etwa eine Million Euro aus. Ferner hat den Angaben zufolge der Bund auf den etwa 2.400 Leistungsberechtigten insgesamt rund neun Millionen Euro an Einmalzahlungen gewährt.
Die Anti-D-Immunprophylaxe soll bei Rhesus-negativen Müttern mit einem Rhesus-positiven ersten Kind dazu dienen, in einer zweiten Schwangerschaft eine Abstoßungsreaktion gegen einen Rhesus-positiven Fötus zu unterbinden. In den Jahren 1978 und 1979 erhielten dabei mehrere tausend Frauen mit Hepatitis-C-Viren verseuchte Immunglobuline.
Wie viele Frauen von dem Skandal insgesamt betroffen waren, kann die Bundesregierung nur annähernd beziffern. In einer Bundestagsdrucksache vom Oktober 1995 ist im Zusammenhang mit dem Vorfall von maximal 6.773 möglichen Hepatitis-C-Infektionen die Rede.
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