Ärzteschaft

Bundesärztekammer berät Kriterien für Auswahl von Ärzten bei Hilfseinsätzen

  • Donnerstag, 18. Februar 2016

Berlin/Brüssel – Die Bundesärztekammer (BÄK) berät dieser Tage mit Hilfsorganisa­tionen wie dem Deutschen Roten Kreuz und Ärzte ohne Grenzen, welche Kriterien bei der Auswahl von Ärzten für Hilfseinsätze angelegt werden müssen und wie Barrieren für solche Einsätze abgebaut werden können.

Gleichzeitig begrüßt die BÄK die Einrichtung eines medizinischen Notfall-Korps der Europäischen Union (EU) gegen weltweite Epidemien. Damit erfülle die EU eine Forderung, die die BÄK zusammen mit weiteren ärztlichen Spitzenverbänden schon auf dem Höhepunkt der Ebola-Krise im vergangenen Jahr aufgestellt hatte.

Helfende Ärzte müssen sozialrechtlich abgesichert sein
„Ein staatlich organisiertes medizinisches Hilfswerk ist eine notwendige Ergänzung, um die gesundheitliche Versorgung in Krisengebieten gemeinsam mit Nichtregierungsorga­nisationen schnell und unbürokratisch zu unterstützen“, sagte der BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery. Auch der 118. Deutsche Ärztetag 2015 in Frankfurt am Main hatte die Bundesregierung aufgefordert, ein solches Hilfswerk einzurichten, um medizinische Soforthilfe mit speziell ausgebildetem Gesundheitspersonal in Krisengebieten zu leisten.

Wichtig sei, dass Ärzte und andere Gesundheitsberufe leichter von ihren Arbeitgebern freigestellt werden könnten und sozialrechtlich abgesichert seien, hieß es aus der BÄK. „Ebola hat Deutschland und der Weltgemeinschaft vor Augen geführt, dass wir bei der nächsten Pandemie besser vorbereitet sein müssen“, sagte Montgomery. Die BÄK werde sich deshalb bei der Pandemieprävention und -bekämpfung weiter engagieren.

Das Anfang der Woche von der EU vorgestellte Ärztekorps – auch „Weißhelm-Korps“ genannt – ist eine Konsequenz aus der Ebola-Epidemie in Westafrika, bei der mehr als 11.000 Menschen starben. Es soll schnell abrufbare Ärzteteams einschließlich mobiler Krankenhäuser, Laboreinrichtungen und Flugzeuge zur Evakuierung von Schwer­kranken zur Verfügung stellen.

Deutschland steuert laut dem Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz ein Isolierungskrankenhaus für hochinfektiöse Patienten bei sowie ein mobiles Labor. Unterstützung soll es auch durch das Technische Hilfswerk geben, etwa bei der Sicherstellung von Strom- und Wasserversorgung für Einrichtungen des Ärztekorps.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung