Ärzteschaft

Bundesärzte­kammerpräsident ruft zu Hitzepausen auf

  • Montag, 1. Juli 2019
/dpa
/dpa

Osnabrück – Angesichts der Extremtemperaturen der vergangenen Tage hat der Prä­sident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, Hitzepausen für Arbeitneh­mer gefordert. „Wichtig ist, bei großer Hitze die Schlagzahl etwas herunterzufahren und – wenn irgendwie möglich – die ein oder andere Pause extra einzulegen“, sagte Reinhardt der Neuen Osnabrücker Zeitung. Arbeitgeber sollten es aus Fürsorge für ihre Mitarbeiter ermöglichen, dass bei extremer Hitze das Tempo gebremst werde.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nannte den Appell richtig. „Arbeit bei den enormen Temperaturen ist gesundheitsgefährdend“, sagte er. Die klassische Pausenregelung sei „für die extreme Hitze nicht ausgelegt“. Die Arbeitgeber müssten „ein Signal setzen und für großzügigere Pausen sorgen“.

Verordnete lange Mittags­pausen nach Vorbild der Siesta in südlichen Ländern hält Lauterbach aber für falsch. „Notwendig sind flexible Regelungen, damit Arbeitnehmer, die besonders der Hitze ausgesetzt sind, geschützt werden.“

Die Gewerkschaft IG BAU beklagte, es gebe zwar Regelungen, diese würden aber von zahlreichen Bauunternehmern gebrochen. Auch die IG Metall appellierte an die Arbeitgeber. Vor allem flexiblere Arbeitszeiten und längere Pausenzeiten sollten bei großer Hitze eigentlich selbstverständlich sein, hieß es.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte erst kürzlich darauf hingewiesen, dass Hitze­wellen nach Schätzungen Tausenden Menschen in Deutschland das Leben kosten. „Man sieht, dass vor allem in den Altersgruppen 75 bis 84 und über 85 Jahren ein beson­deres Risiko besteht“, sagte Matthias an der Heiden vom RKI. Mit einer aktu­ellen Zunahme der Todesfälle in Deutschland wegen der Juni-Hitze sei zu rechnen.

dpa/may

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung