Bundesamt für Strahlenschutz übernimmt neue Aufgaben für die WHO
Salzgitter – Zum dritten Mal in Folge hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zum WHO-Kooperationszentrum ernannt. Gleichzeitig übernimmt das Amt neue Aufgaben: Es ist erstmals offizieller Partner für den Bereich „Entwicklung und Umsetzung von Standards und Leitlinien“. Hier steht eine Überarbeitung der Trinkwasserleitlinien der WHO auf dem Arbeitsprogramm. Sie enthält Empfehlungen für Höchstgrenzen von radioaktiven Stoffen im Trinkwasser.
Außerdem kommen in den bestehenden Bereichen laut dem BfS neben der etablierten Zusammenarbeit zahlreiche neue Projekte hinzu. „Wir freuen uns über diese Anerkennung unserer wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiet des Strahlenschutzes“, begrüßte BfS-Präsident Wolfram König die Entscheidung der WHO.
Als WHO-Kooperationszentrum trage das BfS international und in Deutschland zur Verbesserung des Strahlenschutzes für die Menschen und die Umwelt bei. Zum Beispiel werde das BfS gemeinsam mit der WHO Kriterien entwickeln, um Patienten vor unnötigen Röntgenuntersuchungen oder unseriösen Vorsorge-Angeboten zu schützen.
BfS und WHO wollen konkretisieren, wann Röntgenuntersuchungen zur individuellen Früherkennung von Krankheiten zulässig sind, wenn es keinen konkreten Krankheitsverdacht gibt. „Bisher gibt es hierfür keine klare Leitlinie. Die Folge ist eine Grauzone, in der neben sinnvollen Untersuchungen auch medizinisch nicht angemessene Vorsorge-Untersuchungen angeboten werden.“
Als Beispiel nannte er sogenannte Manager-Check-Ups, bei denen strahlungsintensive CT-Untersuchungen für ganze Personengruppen angeboten werden, ohne dass es einen konkreten Verdacht einer Erkrankung gebe. Die Kooperationszentren der WHO sind vom WHO-Generaldirektor ernannte Einrichtungen, welche die Organisation besonders unterstützen.
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