Bundesregierung setzt Impfstoffbeauftragten ein

Berlin – Die Bundesregierung setzt einen Sonderbeauftragten ein, um einen stärkeren Ausbau der Impfstoffproduktion in Deutschland zu unterstützen. Diese koordinierende Aufgabe soll der Chef der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Christoph Krupp, übernehmen, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) heute in Berlin bestätigte.
Angesiedelt werden solle die „Task Force Impfstoffproduktion“ beim Wirtschaftsministerium. Zuerst berichtete der Spiegel darüber. Demnach soll der neue Beauftragte vor allem Ansprechpartner für Hersteller sein und ihnen dabei helfen, ihre Produktion zu steigern.
Krupp gilt als Vertrauter von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Die formelle Übertragung der Aufgabe ist für die kommende Woche geplant, wie das Bundesfinanzministerium auf Anfrage mitteilte.
Die Linke kritisierte die Berufung Krupps. Die Bundesregierung versuche, „ihr Totalversagen zu kaschieren“, sagte ihr Gesundheitsexperte Achim Kessler. Die Verlagerung der Verantwortung vom Gesundheits- ins Wirtschaftsministerium werde das Problem nicht lösen. Um die Produktionskapazitäten zu erhöhen, müssten Lizenzen und technologisches Know-how freigegeben werden.
Bei den Schnelltests, die ab 1. März kostenlos zur Verfügung stehen sollen, könnte es Spahn zufolge in den ersten Tagen zu lokalen Engpässen kommen. Es werde „auch Schlangen geben“, sagte der Gesundheitsminister heute.
Die bereits verfügbaren Schnelltests sollen in Apotheken, Impfzentren und Arztpraxen angeboten werden. Zudem sollen im März Schnelltests zur Selbstanwendung zugelassen werden.
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