Bundesregierung will Studierende zu Gesundheit befragen

Berlin – Für das Sommersemester 2020 ist eine bundesweite und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Befragung unter anderem zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen von Studierenden in Deutschland geplant. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag zur psychischen Gesundheit von Studierenden hervor.
Der Antwort zufolge zeigen bisherige Daten, dass die Zahl der Diagnosen von psychischen Beeinträchtigungen bei jungen Menschen insgesamt zugenommen hat. Seit Jahren werde in Deutschland, unter anderem in der Statistik von Krankenkassen, eine gesamtgesellschaftliche Zunahme diagnostizierter psychischer Erkrankungen beobachtet, heißt es.
Nach den Ergebnissen der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks hatten im Sommersemester 2016 elf Prozent der Studierenden eine oder mehrere gesundheitliche Beeinträchtigungen, die sich nach Aussagen der Betroffenen erschwerend auf das Studium auswirkten. 2012 gaben dies noch sieben Prozent an.
Zahlen des Barmer Arztreports 2018 zeigten darüber hinaus, dass die Anzahl diagnostizierter psychischer Störungen um 31 Prozent zwischen 2005 und 2016 und bei jungen Erwachsenen um 38 Prozent gestiegen. Studenten seien von fast allen Diagnosen psychischer Störungen deutlich seltener betroffen als gleichaltrige Nichtstudierende, heißt es weiter.
Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Studienstrukturreform und der Zahl der psychischen Beeinträchtigungen unter Studierenden lässt sich der Regierung zufolge auf Grundlage der in den Quellen genannten Studien daher nicht ableiten.
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