Vermischtes

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung weist Bericht zur HPV-Impfung zurück

  • Donnerstag, 20. Dezember 2018
HPV-Impfung Spritze /Tobias Arhelger, stock.adobe.com
/Tobias Arhelger, stock.adobe.com

Köln/Berlin – Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat auf einen Bericht des SWR-Magazins „Report Mainz“ zur HPV-Impfung mit einer Klarstellung reagiert. Wie die BZgA schreibt, würden in dem Bericht mögliche Nebenwirkungen suggeriert, „für die es keine wissenschaftliche Evidenz gibt“.

Die BZgA beruft sich auf aktuelle wissenschaftlichen Evidenz zur HPV-Impfung, entsprechend der HPV-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI). „In dem TV-Bericht wird der Nutzen der HPV-Impfung, für den es gute wissenschaftliche Evidenz gibt, weitgehend ignoriert“, moniert die BZgA und verweist auf eine in enger Kooperation mit medizinischen Fachgesellschaften und ärztlichen Berufsverbänden aufgelegten Broschüre „HPV-Impfung. So schützen Sie Ihre Kinder vor Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsarten“.

Daran beteiligt waren die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung, der Berufsverband der Frauenärzte, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, die Deutsche Krebsstiftung, die Deutsche Gesellschaft für Urologie, die Deutsche STI-Gesellschaft, das Gesundheitsnetz Rhein Neckar, das HPV-Frauen-Netzwerk, die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und profamilia.

Die Elternbroschüre der BZgA ordne die HPV-Impfung als sicher ein, nennt mögliche Nebenwirkungen wie Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Impfstelle und weist darauf hin, dass es bei Jugendlichen häufiger zu Schwindel direkt nach der Impfung kommen könne, so die BZgA.

Vor dem Hintergrund der Einschätzung der Kommission zur Globalen Sicherheit von Impfungen (GACVS) bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weise die Broschüre auf 270 Millionen durchgeführte HPV-Impfungen weltweit hin (Stand 2017) und greife die von der Kommission gezogene Schlussfolgerung auf, „dass die HPV-Impfung extrem sicher ist“.

Die Aussage zu schweren Nebenwirkungen bezieht sich laut BZgA auf solche Nebenwirkungen, die die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen. In Einzelfällen können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Müdigkeit auch in einer schweren Form auftreten. Diese seien jedoch zeitlich begrenzt.

Für Deutschland liegt von der STIKO seit 2007 die HPV-Impfempfehlung für Mädchen vor, seit Mitte 2018 auch die für Jungen. Die STIKO stellt der BZgA zufolge ebenfalls „keine schweren unerwünschten Ereignisse nach HPV-Impfung bei Jungen beziehungsweise Männern in den Zulassungsstudien“ fest (siehe Epidemiologisches Bulletin, 28. Juni 2018).

Weiter heißt es: „Auch aus den zwischen 2006 und 2017 akkumulierten Daten aus der Postmarketing-Surveillance bei Frauen lässt sich schlussfolgern, dass kein erhöhtes Risiko für schwere unerwünschte Ereignisse nach HPV-Impfung besteht.“

may/EB

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