Buschbrände in Australien belasten das australische Gesundheitssystem

Sydney − Die Kosten für das australische Gesundheitssystem lagen in der vergangenen Buschbrandsaison bei rund zwei Milliarden australischen Dollar (1,2 Milliarden Euro). Das sei das Zehnfache der vorherigen Jahre, wobei bestimmte Kosten nicht mit eingerechnet seien − etwa für Krankenwageneinsätze, eingebrochene Produktivität oder Krankheiten, bei denen die Auswirkungen schwer darzustellen seien, wie Diabetes.
Durch den Rauch der jüngsten Buschbrände in Australien sind Experten zufolge hunderte Menschen ums Leben gekommen. Schätzungsweise 445 Todesfälle und mehr als 4.000 Klinikeinweisungen seien auf die verheerenden Buschbrände zurückzuführen, sagte die Gesundheitsexpertin Fay Johnston von der Universität Tasmanien gestern vor einem Untersuchungsausschuss der Regierung, der Wege zur Verbesserung im Umgang mit Naturkatastrophen aufzeigen soll. Die Opferzahl ist Johnston zufolge aber deutlich höher, wenn auch die Auswirkungen durch den Rauch der Feuer mit einbezogen werden.
„Es gibt natürlich von Jahr zu Jahr Schwankungen, aber das war eine große Abkehr von allem, was wir in den vergangenen 20 Jahren gesehen haben“, sagte Johnston. 80 Prozent aller Australier −rund 20 Millionen Menschen − waren demnach vom Rauch der Buschbrände betroffen, die mehr als zehn Millionen Hektar Land zerstörten.
Sydney, die von Mega-Feuern umzingelte größte Stadt des Landes, war über Wochen in grauen, giftigen Rauch gehüllt. Auch andere Städte, etwa die Hauptstadt Canberra, waren betroffen.
Der Untersuchungsausschuss soll bis Ende August seine Ergebnisse vorlegen, bevor die nächste Buschbrandsaison beginnt.
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