Bushaltestelle im Klinikum Osnabrück soll Demenzkranken helfen

Osnabrück – Eine Bushaltestelle samt Fahrplan auf einem Flur im Klinikum Osnabrück soll Demenzkranke am Weglaufen aus der Notaufnahme hindern. Hintergrund ist nach Angaben eines Kliniksprechers, dass in vergangener Zeit die Betreuung von Patienten mit Weglauftendenz für die Mitarbeiter im Notaufnahmezentrum aufwendiger geworden ist.
Die Anzahl der Patienten mit demenziellen Erkrankungen nehme zu, und vor allem am Anfang des Krankenhausaufenthalts, also eben in der Notaufnahme, versuchten viele Senioren, in die vertraute Umgebung nach Hause zurückzukehren. Gesucht sei eine möglichst wenig freiheitseinschränkende Lösung, die den Patienten noch viel Autonomie gebe, sagte Mathias Denter, Ärztlicher Leiter der Notaufnahme. Gemeinsam mit den Stadtwerken Osnabrück wurde die Haltestelle aufgebaut.
Da Demenzkranke im Langzeitgedächtnis abgespeicherte Erinnerungen immer noch gut abrufen können, sind die Klinikärzte auf die Idee gekommen, die Bushaltestelle Neumarkt in der Stadtmitte auf dem Klinikkorridor aufzustellen, zusammen mit einem Bild des „alten“ Neumarkts aus den 1970er- und 1980er-Jahren. Die Botschaft lautet: Hier kann man sich hinsetzen und auf den Bus warten. Es ist nicht nötig, wegzulaufen.
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