Vermischtes

BVMed plädiert für Kostenerstattung von MRSA-Dekontaminations­mitteln

  • Donnerstag, 6. Oktober 2022
/dpa
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Berlin – Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) spricht sich in einem neuen Positionspapier dafür aus, die Erstattungssituation für erforderliche Anwendungsmittel zur Dekontamination von MRSA-Patienten im ambulanten Bereich zu verbessern. Dem BVMed zufolge fehlt es an einer an einer grundsätzlichen Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

„Die Begrenzung lediglich auf Arzneimittel gewährleistet kein vollständiges Sortiment an Produkten zur ganz­heitlichen Dekontamination von Patienten“, heißt es in dem BVMed-Papier. Dementsprechend sei es erstrebenswert, alle relevanten Produkte mit nachgewiesener Wirksamkeit im System der GKV zu erstatten.

Dabei handele es sich beispielsweise um die MRSA-Dekontamination beziehungsweise -Sanierung. Dabei kommen spezielle Waschlotionen, Waschhandschuhe und -tücher zum Einsatz, mit denen die Bakterien von der Haut und den Schleimhäuten des Trägers entfernt wird.

Die MRSA-Sanierung erfolgt in der Regel zyklisch über mehrere Tage und kann aufgrund einer zu geringen stationären Verweildauer des betroffenen Patienten oft nicht in der Klinik abgeschlossen werden. Wegen der momentanen Erstattungssituation im ambulanten Bereich steht als erstattungsfähiges Produkt insbeson­dere der Wirkstoff Mupirocin als lokales Antibiotikum in einer Nasensalbe zur Verfügung.

Alle weiteren notwendigen Produkte zur Sanierung von Körper, Mundhöhle und Nase sind keine Arzneimittel, und werden deshalb nicht durch die GKV erstattet. Patienten müssen diese präventiven und im Zweifel lebensrettenden Mittel in der Regel deshalb selbst bezahlen.

Der BVMed-Fachbereich „Nosokomiale Infektionen“ spricht sich vor diesem Hintergrund dafür aus, dass die GKV die Dekontaminationsmittel in einem begrenzten Zeitraum verpflichtend erstatten sollte. „Patienten und Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen haben ein Recht, vor gefährlichen und im Zweifel lebensbe­drohli­chen Infektionen geschützt zu werden“, so der Appell des BVMed.

hil/sb

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