Caritas-Chef kritisiert soziale Ungerechtigkeit
Bad Staffelstein – Das Gesundheitssystem in Deutschland ist nach den Worten des Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, sozial ungerecht. Dies habe sich auch mit der Abschaffung der Praxisgebühr nicht geändert, sagte Neher am Wochenende im oberfränkischen Bad Staffelstein. „Wir brauchen keine Medizin-Tafeln in Deutschland. Was wir brauchen, ist ein Gesundheitssystem, das auch die Menschen nicht aus dem Blick verliert, die am Rande der Gesellschaft leben.“
Zuzahlungen sowie Probleme beim Zugang zu Ärzten, „Stichwort: gesetzlich beziehungsweise privat versichert“ und nicht verschreibungspflichtige Medikamente erschwerten ärmeren Menschen den Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung, kritisierte Neher. Aber auch Einkommen, Bildungsstand und Beschäftigungssituation hätten Einfluss auf die Krankengeschichte.
„Eine aktive Beschäftigungspolitik ist daher eine Herausforderung, die auch für das Ziel der Gesundheitsgerechtigkeit höchst relevant ist“, so der Caritaspräsident. Neher äußerte sich am Samstag beim Neujahrsempfang des Erzbistums Bamberg. An der Veranstaltung nahmen rund 800 Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft teil, darunter auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
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