Hochschulen

Charité baut Plattform für KI-Anwendungen in der bildbasierten medizinischen Diagnostik auf

  • Montag, 28. September 2020
Sammlung von Röntgenbildern, die mehrere Teile des Menschen enthalten. /stockdevil, stock.adobe.com
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Berlin – Ein Forschungskonsortium unter Leitung der Charité – Universitätsmedizin Ber­lin wird eine Plattform für Anwendungen in der bildbasierten medizinischen Diagnostik aufbauen, die von Künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt werden.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Projekt namens „Ecosystem for Pathology Diagnostics with AI Assistance“ (EMPAIA) mit insgesamt 11,4 Millionen Euro.

„Die KI hat großes Potenzial, in den kommenden Jahren alle Bereiche der bildbasierten medizinischen Diagnostik zu revolutionieren“, betonte Peter Hufnagl vom Institut für Pathologie der Charité. Dieses Potenzial lasse sich derzeit jedoch kaum nutzen, weil die Infrastruktur fehle, es keine Standards gebe und die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht geklärt seien, so der Koordinator des EMPAIA-Konsortiums.

Zusammen mit dem Distributed-Artificial-Intelligence-Labor der Technischen Universität Berlin, dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin (MEVIS), dem Unternehmen Vitasys­tems und der Qualitätssicherungs-Initiative Pathologie QuIP möchte Hufnagl eine Platt­form aufbauen, die Ärzten einen leichten Zugang zu zertifizierten und validierten KI-ba­sierten Apps ermöglicht.

Die Nutzer sollen beispielsweise vergleichen können, wie verschiedene Programme ein bestimmtes Problem lösen. Gleichzeitig sollen Entwickler von KI-basierten Algorithmen für die Validierung ihrer Software auf Bilddaten zugreifen können. Um die Zertifizierung von Algorithmen für den Einsatz in der Diagnostik zu beschleunigen, wird die Plattform außerdem Entwickler, Referenzinstitute und Zertifizierer zusammenbringen.

„Durch Schaffung dieses Marktplatzes unter klaren rechtlichen Bedingungen möchten wir dazu beitragen, dass Mediziner zugelassene KI-unterstützte Programme in Zukunft routinemäßig für die bildbasierte Diagnostik einsetzen können“, so Hufnagl.

hil

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