Checkliste im OP: Mehr Sicherheit für Patienten

Köln – Die Anwendung einer „Surgical Safety Checklist“ im O.P. reduziert in hohem Maße die Risiken von Operationen. Zu diesem Schluss kommt das Autorenteam um Axel Fudickar in Heft 42 des Deutschen Ärzteblattes (Dtsch Arztebl Int 2012; 109(42): 695–701).
Die häufigsten Fehler bei sicherheitsrelevantem Verhalten im Operationssaal werden auf unzureichende Verständigung und Teamarbeit zurückgeführt. Deshalb dient die 2007 entworfene „Surgical Safety Checklist“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor allem einem verbesserten Kommunizieren der wichtigsten Informationen unmittelbar vor Narkoseeinleitung sowie während und nach der Operation.
Die Anwendung der Checkliste führte seit ihrer Einführung zu einer Reduktion der perioperativen Letalität um 47 % beziehungsweise 62 % (je nach Studie) und Reduktion der Morbidität um 36 % in beiden dazu publizierten Studien. Die Liste verlangt unter anderem zu Beginn eines Eingriffs das Abfragen von Patientenidentität, Namen und Funktionen aller Teammitglieder sowie die Bestätigung einer korrekten Kennzeichnung der Instrumente und Hilfsmittel.
Eine ergänzende Umfrage ergab, dass sich eine große Mehrheit der Ärzte (90 %) den Einsatz der Checkliste selbst wünschte, wenn sie operiert würde. Nach Ansicht der Autoren verbessere die Liste die Kommunikationskultur, die Teamarbeit und die Sicherheit im Operationssaal vor allem dann, wenn sie nicht nur als eine Abhakliste von Inhalten verstanden werde.
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