Ausland

Chinesische Stadt Xi'an verhängt Lockdown für Millionen Einwohner

  • Donnerstag, 23. Dezember 2021
/picture alliance, Peng Hua, Costfoto
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Peking – Die nordchinesische Stadt Xi'an hat gestern einen strikten Coronalockdown für ihre mehr als 13 Millionen Einwohner verhängt. Wegen dutzender Coronafälle wurden zudem die bereits bestehenden Reisebeschränkungen drastisch verschärft und die Stadt nach außen so gut wie abgeriegelt, um eine Verbreitung des Coronavirus im Land zu verhindern. Die chinesische Hauptstadt Peking will im Februar die Olympischen Winterspiele ausrichten.

Xi'an meldete gestern 52 neue Coronafälle. Damit stieg die Gesamtzahl seit dem 9. Dezember auf 143. Ab heute um Mitternacht dürfen Haushalte nur noch jeden zweiten Tag ein Mitglied nach draußen schicken, um nötige Einkäufe zu tätigen.

Alle anderen Mitglieder des Haushalts müssen – außer in Notfällen – zuhause bleiben, wie die Stadtver­waltung im Online-Netzwerk Weibo mitteilte. Die Schulen sowie alle Geschäfte und Dienstleistungen, die für das tägliche Leben nicht zwingend benötigt werden, wurden geschlossen. Auch das Museum, in dem die weltberühmte, 2000 Jahre alte Terrakotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers ausgestellt ist, wurde bis auf Weiteres geschlossen.

Bürger dürfen die Stadt nur noch verlassen, wenn dies „notwendig“ ist. Sie müssen dann die „besonderen Umstände“ nachweisen und sich die Reise genehmigen lassen, wie die Stadtverwaltung weiter mitteilte.

Busbahnhöfe für Langstreckenreisen sollen geschlossen, an den Straßen aus der Stadt hinaus sollen Co­ro­nakontrollstellen eingerichtet werden. Über 85 Prozent der Flüge am wichtigsten Flughafen von Xi'an wurden laut der Flug-Tracking-Webseite VariFlight abgesagt. In der Stadt wurde der öffentliche Nahver­kehr deutlich reduziert.

Zuvor hatte die Stadt vorgestern mit Coronatests für all ihre 13 Millionen Einwohner begonnen. Die Stadtverwaltung forderte Unternehmer zudem auf, den Angestellten das Arbeiten im Homeoffice zu ermöglichen, wie der Sender CCTV berichtete.

Das Coronavirus war Ende 2019 zuerst in China entdeckt worden. Die Ausbreitung in der Volksrepublik konnte nach anfänglich vielen Fällen vor allem in der Stadt Wuhan durch extrem strenge Lockdowns schon bei wenigen Coronafällen sowie durch Grenzkontrollen und Quarantänebestimmungen einge­dämmt werden. Zu den Olympischen Winterspielen im Februar erwartet China mehrere tausend Athleten. Peking fordert von den Besuchern die Vorlage negativer Coronatests.

In Xi'an waren kürzlich auch mehrere Fälle von Ebola-Fieber festgestellt worden. Die Behörden erklärten jedoch, diese potenziell tödliche Krankheit trete im Norden Chinas häufig auf. Sie sei durch eine Impfung leicht vermeidbar.

afp

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