Chirurgen für Einsatz in Krisenregionen gesucht

Berlin – Auf den Einsatz von Chirurgen in Krisen- und Konfliktregionen hat die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) hingewiesen. „Die Bedeutung dieses anspruchsvollen Arbeitsfeldes wird vielfach unterschätzt, dementsprechend ist es auch hier notwendig, den chirurgischen Nachwuchs gut auszubilden und zu versuchen, motivierend einem möglichen Mangel entgegenzuwirken“, sagte der Präsident der Fachgesellschaft, Peter Vogt von der Medizinischen Hochschule Hannover.
Chirurgen der Bundeswehr arbeiten in Auslandeinsätzen meist in Zweierteams, bestehend aus einem älteren, erfahrenen und einem jüngeren Kollegen. „Die Arbeit in diesen Regionen ist für Ärzte eine fachliche, vor allem aber auch große persönliche und menschliche Herausforderung“, sagt Oberstabsarzt Gerhard Achatz von der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Rekonstruktive und Septische Chirurgie, Sporttraumatologie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm.
Sie begegneten dabei Verletzungen, die im Klinikalltag in Deutschland eher selten seien. „Schuss- und Explosionsverletzungen im Sinne von penetrierenden Verletzungen kommen dort häufiger vor, aber auch alle anderen Arten von Verletzungen, so dass sich das operative Spektrum gegenüber der geregelten Arbeit in der Klinik zu Hause erweitert“, erläutert Achatz, der selbst schon für die Bundeswehr in Afghanistan und dem Kosovo im Einsatz war.
„Für Operationen bei Bundeswehreinsätzen brauchen wir hochqualifizierte Chirurgen mit einer gut strukturierten, breiten notfallchirurgischen Ausbildung“, sagte Vogt. Aber ob nun bei der Bundeswehr oder auf dem zivilen Arbeitsmarkt: „Insgesamt entscheiden sich heute zu wenig angehende Ärzte für die Chirurgie“, bedauerte der DGCH-Präsident.
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