Ausland

Cholera bleibt Bedrohung im Südsudan

  • Freitag, 22. Dezember 2017

New York – Die Cholera bleibt im Südsudan eine Bedrohung der öffentlichen Gesund­heit. Seit Ausbruch der Seuche im Juni 2016 erkrankten mehr als 21.500 Menschen, 462 starben.

„Zugang zu verbesserten sanitären Einrichtungen im Südsudan haben nach wie vor weniger als zehn Prozent der Menschen, während der Zugang zu sauberem Trinkwasser aus verbesserten Wasserquellen auf 60 Prozent geschätzt wird“, berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Mehr als eine Million Dosen verwendet

Im Rahmen der Seuchenbekämpfung hat das Gesundheitsministerium des Südsudan mit Unterstützung der WHO und anderer Partnern orale Choleraimpfstoffe eingesetzt. Von 2.178.177 Dosen wurden laut WHO bislang 1.133.579 Dosen in 16 von der Cholera betroffenen und risikoreichen Bevölkerungsgruppen verwendet.

„Wenn sie zusammen mit anderen Maßnahmen wie einem verbesserten Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen eingesetzt werden, sind orale Choleraimpfstoffe sehr wirksam für die Choleraprävention und -kontrolle und bieten den Risikopatienten Schutz, insbesondere wenn die empfohlenen zwei Dosen verabreicht werden“, hieß es aus dem Gesundheitsministerium des Südsudan.

Nach Angaben des WHO-Epidemiologen Joseph Wamala wird der Einsatz des oralen Choleraimpfstoffs die Zeit überbrücken, bis bessere sanitäre Einrichtungen und andere Maßnahmen weitere Choleraausbrüche verhindern.

Der Südsudan hat jetzt zusammen mit der WHO beschlossen, eine überarbeitete Strategie zur Bekämpfung der Cholera zu entwickeln, die sich an der globalen Cholera-Roadmap 2030 orientiert. Die Strategie zielt darauf ab, die Cholera-Todesfälle bis 2030 im Südsudan um 90 Prozent zu reduzieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Gesamtleitung und Koordination der Cholera-Präventions- und -Reaktionsaktivitäten verbessert. Dazu gehören die Verbesserung der Erkennung von Fällen, die schnelle Reaktion zur Verhinderung weit verbreiteter Ausbrüche, die Vermeidung vermeidbarer Fälle und Todesfälle sowie Maßnahmen zur Wasser- und Sanitärhygiene, um wieder­holte Choleraausbrüche zu verhindern.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung