Medizin

Cochlea-Implantat macht Kernspintomographie schmerzhaft

  • Montag, 24. November 2014

Seoul – Eine Kernspintomographie kann für Patienten mit Cochlea-Implantat schmerzhaft sein und die Funktion der Hörprothese stören. Dies berichten Otologen aus Süd-Korea in JAMA Otolaryngology - Head & Neck Surgery (2014; doi: 10.1001/jamaoto.2014.2926).

Cochlea-Implantate enthalten kleine Magneten, die auf die zunehmend stärkeren Feldstärken von Kernspintomographen (MRT) reagieren. Otorhinolaryngologen der Soonchunhyang Universität in Bucheon bei Seoul mussten bei fünf von 18 Patienten die Untersuchung mit einem 1,5 Tesla starken MRT vorzeitig abbrechen, weil die Patienten unter starken Schmerzen litten. Alle hatten wie vorgeschrieben einen festen Kom­pressions­verband am Kopf getragen, der ein Verrutschen des Cochlea-Implantats verhindern soll.

Wie Gyung Kim und Mitarbeiter berichten, kam es einem Patienten zu einer Verschie­bung des Magneten im Cochlea-Implantat, bei einem weiteren musste das Cochlea-Implantat sogar ausgetauscht werden. Bei einer weiteren Patientin kam es zu einer Umpolung des Magneten. Die Frau hatte die Untersuchung trotz Schmerzen über sich ergehen lassen. Ein Patient ist laut Kim sogar vor Schmerzen aus einer Narkose erwacht.

Andere Cochlea-Implantat-Träger haben auch mehrere Untersuchungen mit einem 1,5 Tesla MRT toleriert. Zwei Patienten wurden sogar mit einem 3 Tesla MRT untersucht. Trotz leichter Beschwerden konnten die Untersuchungen abgeschlossen werden. Bei beiden Patienten war jedoch keine MRT des Schädels, sondern der Schulter und des Kniegelenks durchgeführt worden. Beide Patienten hatten laut Kim keine Kopfverbände getragen.

Die Hersteller von Cochlea-Implantaten raten MRT nur durchzuführen, wenn dies notwendig ist. Bei einigen Geräten kann der Magnet in einem kleineren Eingriff vorübergehend entfernt werden.

rme

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