Corona Taskforce warnt erneut vor verschleppten Krebsdiagnosen

Berlin – Die Rückkehr der Krankenhäuser in den Normalbetrieb geht bei der Versorgung von Krebspatienten nur schleppend voran. Darauf hat die Corona Taskforce von Deutscher Krebshilfe, Deutscher Krebsgesellschaft und dem Deutschen Krebsforschungszentrum in ihrem wöchentlichen Report hingewiesen.
Die Taskforce befürchtet, dass deshalb die Zahl zu spät erkannter Krebserkrankungen künftig deutlich steigen könnte. Nach wie vor fänden Abklärungs- und Früherkennungsuntersuchungen nicht wie gewohnt statt. Die Angst der Patienten vor einer Ansteckung beim Arztbesuch verschärfe das Problem zusätzlich.
„Die aktuellen Zahlen der Taskforce geben weiterhin Grund zur Sorge. Wir sind noch nicht in einem klinischen Normalbetrieb“, betonte Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Umso wichtiger sei es, sicherzustellen, dass die Versorgung von Krebspatienten nicht vernachlässigt werde.
„Wenn wir die Bugwelle an ausstehenden dringlichen Untersuchungen und aufgeschobenen Behandlungen weiterhin vor uns herschieben, dann müssen wir auch in Deutschland mit einer steigenden Zahl von krebsbedingten Todesfällen rechnen“, warnte auch Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Die Taskforce plädiert deshalb dafür, dass bei der Wiederherstellung des klinischen Regelbetriebs Patienten mit nicht abgeklärten Symptomen sowie verschobene Krebstherapien besonders berücksichtigt würden.
Die wöchentliche Auswertung der Taskforce beruht auf der systematischen Befragung von 34 Krebszentren in Deutschland. Darüber hinaus gehen Patientenrückmeldungen über die Krebsinformationsdienste der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums in die Auswertung ein.
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