Ausland

Corona: Zwei Drittel der Menschen in Indien haben Antikörper

  • Mittwoch, 21. Juli 2021
/picture alliance, David Talukdar
/picture alliance, David Talukdar

Neu Delhi – Zwei Drittel der Menschen in Indien ab sechs Jahren haben Kontakt mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 gehabt oder eine Coronaimpfung erhalten und entsprechende Antikörper entwickelt. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung im Auftrag der indischen Regierung mit Proben von mehr als 36.000 Menschen vom Juni und Juli, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

Die Ergebnisse seien zwar ein Hoffnungsschimmer, sagte der Chef des Indian Council of Medical Re­search, Balram Bhargava, bei einer Pressekonferenz. Er forderte die Bürger jedoch auch auf, sich nach wie vor an Coronaregeln zu halten. Denn noch hätten rund 400 Millionen der mehr als 1,3 Milliarden Ein­wohner des Landes keine Antikörper.

In Indien gibt es weltweit nach den USA die zweithöchste Zahl an registrierten Coronafällen – insgesamt mehr als 31 Millionen. Doch offensichtlich hat es eine sehr hohe Dunkelziffer. Die Situation hatte sich im April und Mai unter anderem im Zusammenhang mit der dort erstmals entdeckten Delta-Variante des Coronavirus dramatisch zugespitzt.

An einigen Tagen wurden 400.000 Neuinfektionen gemeldet. Krankenhäuser waren teils so überlastet, dass Menschen auf Parkplätzen davor starben und der medizinische Sauerstoff ausging. Angehörige mussten selbst bei Krematorien warten.

Inzwischen hat sich die Lage wieder entspannt. Es werden täglich zwischen 30.000 und 40.000 neue Coronafälle gemeldet. Angesichts einer niedrigen Impfrate und einer zurückkehrenden Normalität war­nen Experten jedoch vor einer dritten Welle. Bislang sind knapp 24 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen Corona geimpft und rund sechs Prozent vollständig.

Bei der vorangegangenen Antikörperuntersuchung in Indien im Februar 2021 und damit vor der zweiten Welle hatten erst 21 Prozent der Menschen Coronaantikörper. Damals wurden Menschen ab zehn Jahren entsprechend getestet.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung