Politik

Corona­inzidenz im leichten Abwärtstrend

  • Mittwoch, 8. September 2021
/vegefox.com, stock.adobe.com
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Berlin – Erstmals seit zwei Monaten ist die Sieben-Tage-Coronainzidenz an zwei Tagen hintereinander ge­fallen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert heute mit 82,7 Neuinfektionen pro 100.000 Ein­woh­ner innerhalb einer Woche an (gestern 83,8; vorgestern 84,3; Mittwoch der Vorwoche: 75,7). Zuletzt war die Inzidenz Anfang Juli zwei Mal hintereinander gefallen.

Auch die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl lässt hoffen. Der Sieben-Tage-R-Wert liegt seit kurzem wieder unter 1 (Mittwoch: 0,97), zuvor lag er viele Wo­chen teils deutlich darüber. Der Wert gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter rechnerisch an­steckt. Bleibt er für längere Zeit unter 1, flaut die Pandemie ab.

Die Zahl der innerhalb eines Tages übermittelten Neuinfektionen stieg im Vorwochen-Vergleich marginal. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 13.565 Coronaneuinfektio­­nen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 13 531 Ansteckungen gelegen.

Ob es sich bei der positiven Entwicklung lediglich um eine Momentaufnahme oder um eine Trendumkehr handelt, ist unklar. Auch über mögliche Gründe – beispielsweise Impffortschritte, Kontaktverhalten der Bürger, Reisegeschehen – kann vorerst nur spekuliert werden. Ein Rückgang bei den PCR-Tests wurde zu­letzt nicht verzeichnet - im Gegenteil. Laut dem Labor-Verband ALM wurden in der Woche bis 5. Sep­tem­b­er zehn Prozent mehr Tests ausgewertet als in der Vorwoche.

Bei den Sieben-Tage-Inzidenzen gibt es nach wie vor große Ost-West-Unterschiede. So liegen sie in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen bei unter 40, in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bei über 100.

Gestern hatte der Bundestag beschlossen, dass die Zahl der Coronapatienten in den Kliniken die wich­tigste Messlatte sein soll, bislang hatte sich die Politik hauptsächlich an den Infektionszahlen orientiert. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Coronapatienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI in seinem Lagebericht von heute mit 1,79 an (gestern 1,69).

Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungsinzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen.

Zwischen einer Infektion und der Krankenhauseinweisung vergehen laut RKI im Schnitt etwa zehn Tage, dieser Wert spiegelt die Infektionslage also merklich verzögert wider.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 35 coronabedingte Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 23 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 030 681 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 793 000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteili­gung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92 448.

dpa

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