Coronalage im Iran „äußerst kritisch“

Teheran – Der iranische Gesundheitsminister hat die Coronalage im Land als „äußerst kritisch“ bezeichnet. In 257 Städten herrsche Alarmstufe Rot, und die täglichen Opfer- und Infektionszahlen dürften in den nächsten Tagen und Wochen noch steigen, warnte Minister Said Namaki gestern.
Falls die zuletzt angeordneten Lockdownbeschränkungen nicht eingehalten werden, „wird es auf der Landkarte bald nicht mehr rote, sondern nur noch schwarze Zonen geben“, sagte er laut Nachrichtenagentur Isna.
Im Zuge der vierten Coronawelle im Iran befürchtet das Gesundheitsministerium im Frühling eine „Todeswelle“. Laut Namaki gibt es bereits Engpässe in den Krankenhäusern. Es gebe zu viele Patienten für zu wenige Betten. Hinzu kämen überlastete Ärzte und Pflegekräfte.
Wegen der Wirtschaftskrise im Zusammenhang mit den US-Sanktionen ist der Iran auch noch nicht in der Lage, Impfstoffe einzuführen. Zwar werden auch im Land selbst Vakzine hergestellt, aber die sind noch in der Testphase. Massenimpfungen für die 83 Millionen Iraner sind daher erst ab September möglich.
Die Zahl der Coronainfektionen und Todesfälle, die gestern gemeldet wurden, bestätigten die Sorgen des Gesundheitsministeriums: In 24 Stunden wurden 258 Todesfälle und 21.063 Neuinfektionen erfasst.
Damit sind seit Ausbruch der Pandemie mehr als 64.000 Menschen an COVID-19 gestorben, und mehr als zwei Millionen wurden nachweislich mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert.
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