Ausland

Coronamutationen in Tirol: Ausreise zunächst nur noch mit Test

  • Dienstag, 9. Februar 2021
/picture alliance, picturedesk.com | EXPA
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Wien – Österreich verhängt im Kampf gegen eine Ausbreitung der Coronamutationen nun doch schärfe­re Maßnahmen in Tirol. Aus dem Bundesland sei – von Osttirol abgesehen – vom kommenden Freitag an für zehn Tage eine Ausreise nur noch mit negativem Coronatest möglich, sagte Kanzler Sebastian Kurz heute in Wien.

Der Ausbruch der südafrikanischen Variante sei derzeit der größte bekannte derartige Fall in der EU. Wenn sich so eine Mutation schnell und stark ausbreite, werde das erneut viele Menschenleben kosten, so Kurz. „Und der Weg zur Normalität wird sich noch einmal um Monate verzögern.“

Das Bundesland hatte sich in den vergangenen Tagen teils vehement gegen eine Extrabehandlung in Österreich gewehrt. Gestern sprach die Bundesregierung in Wien eine Reisewarnung für das bei Deutschen beliebte Bundesland aus. Diese hat jedoch nur einen Appellcharakter.

Die südafrikanische Mutation, die als ansteckender gilt, ist nach Angaben des Wiener Gesundheitsminis­teriums in Tirol bisher in rund 300 Fällen nachgewiesen worden. Die Zahl der aktiven Fälle betrage 129. Das Land ging bisher von geringeren Zahlen aus.

Das Vorgehen in Tirol hat sich in den vergangenen Tagen zu einer Machtprobe zwischen dem Bund und dem Land entwickelt. In dem Bundesland hatte sich eine Allianz aus Politik und Wirtschaft gegen zu­sätz­­liche Schritte ausgesprochen.

Vielmehr sei das vom Land aufgelegte Maßnahmenpaket ausreichend, hatte Landeschef Günther Platter (ÖVP) argumentiert. Dazu gehören der Aufruf zu Massentests, ein noch stärke­rer Schutz von Alten- und Pflegeheimen und eine Coronatestpflicht für Skifahrer, die Seilbahnen benutzen wollen.

Zum Wochenauftakt waren in Österreich nach sechs Wochen Lockdown alle Geschäfte und Friseure, die Schulen und Museen wieder geöffnet worden. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag zuletzt bei et­wa 1.200 bei rund neun Millionen Einwohnern. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt in Österreich aktuell 104.

Die bisherigen Maßnahmen waren in Deutschland und vor allem im benachbarten Bayern mit Sorge ver­folgt worden. Grenzschließungen seien als letzte Möglichkeit nicht auszuschließen, hatte Bayerns Ge­sundheitsminister Klaus Holetschek gestern gesagt.

dpa

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