Coronatestpflicht für Erntehelfer und Saisonarbeiter in Bayern

München – Bayern hat eine Corona-Testpflicht für Erntehelfer und Saisonarbeiter eingeführt. „In landwirtschaftlichen Betrieben mit mehr als zehn Beschäftigten dürfen ab sofort nur noch Personen beschäftigt werden, die zu Beginn ihrer Tätigkeit einen negativen Coronatest vorlegen können“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) gestern.
„Damit wollen wir lokalen Hotspots vorbeugen und die Betriebe vor einer möglichen Schließung schützen.“ Das Kabinett hatte die Testpflicht vorgestern bei einer außerplanmäßigen Sitzung beschlossen. „Ziel ist, dass es gar nicht erst zu Ausbrüchen in Betrieben kommt“, erklärte die Ministerin.
Betriebe müssen Erntehelfer und Saisonarbeiter 14 Tage vor Beschäftigungsbeginn mit Name, Unterbringungsort, Art und Dauer der Beschäftigung sowie Kontaktdaten den Kreisverwaltungsbehörden melden.
Können Arbeitskräfte keine höchstens 48 Stunden alte Bescheinigung in deutscher oder englischer Sprache mitbringen, müssen sie sich vor Ort testen lassen, wie ein Ministeriumssprecher in München erläuterte. Bis das geschehen ist, müssen die Betriebe sie von Kollegen trennen. Bei Verstößen drohen bis zu 25.000 Euro Strafe.
Nach einem Ausbruch von SARS-CoV-2 Ende Juli auf einem Gemüsehof in Mamming war dort ein bundesweiter Hotspot. Die Zahl der Infizierten schnellte nach Reihenuntersuchungen in die Höhe.
Nun lässt die Staatsregierung auch die Einhaltung der Schutz- und Hygienekonzepte in landwirtschaftlichen Betrieben kontrollieren – dass diese nicht eingehalten wurden, soll ein Problem für den Epidemieverlauf in Mamming gewesen sein. „100 Prüfungen wurden bayernweit schon vorgenommen“, sagte Ministerin Huml laut Mitteilung.
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