Coronauntersuchung: Sunak verteidigt Regierungsentscheidungen

London – Der britische Premierminister Rishi Sunak hat in der öffentlichen Untersuchung zur Coronapandemie das damalige Vorgehen der Regierung verteidigt. Unter anderem betonte er, die Ratschläge des wissenschaftlichen Beratungsgremiums SAGE (Scientific Advisory Group for Emergencies) seien „beinahe unverzüglich“ befolgt worden.
Chaotische Zustände und unvermittelte Richtungswechsel unter dem damaligen Premier Boris Johnson habe er nicht wahrgenommen. Es habe zwar heftige Debatten gegeben, gestand der damalige Finanzminister Sunak ein. Aber das sei eine gute Sache gewesen.
Im Vereinigten Königreich starben laut Sterbeurkunden etwa 227.000 Menschen an COVID-19. Das sind trotz geringerer Bevölkerung deutlich mehr als in Deutschland. Hinterbliebene machen dafür teilweise die Regierung verantwortlich, die nur zögerlich Lockdowns verhängte.
Sunak selbst steht vor allem wegen eines Programms im Sommer 2020 unter Druck, das Menschen zum Essen in Gaststätten animieren sollte, um der leidenden Gastronomie unter die Arme zu greifen. Kritiker werfen ihm vor, damit der Ausbreitung des Virus Vorschub geleistet zu haben. Dass die als „Eat Out to Help Out“ bezeichnete Maßnahme mit einem besonders hohen Risiko verbunden war, habe er nicht in Erinnerung, sagte Sunak heute in der Befragung durch einen Anwalt der sogenannten COVID-19 Inquiry in London.
Zu Beginn seiner Aussage drückte Sunak Bedauern über die Todesfälle und das Leid aus, das durch die Pandemie und als Folge von Regierungshandeln entstanden sei. „Ich wollte damit beginnen, zu sagen, wie tief ich mit allen mitfühle, die geliebte Menschen, Familienmitglieder während der Pandemie verloren haben“, sagte Sunak. Es sei wichtig, dass daraus die Lektionen gelernt würden, um in Zukunft besser vorbereitet zu sein.
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