Ärzteschaft

COVID-19 für Krebspatienten weiter sehr gefährlich

  • Dienstag, 22. März 2022

Berlin – Patienten mit aktiver Krebserkrankung und solche mit einer immunsuppressiven Therapie haben weiterhin ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 und eine erhöhte Sterblichkeit. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) hin. Zu­sammen mit anderen Fachgesellschaften und Selbsthilfeorganisationen hat sie daher neue Empfeh­lungen zum Umgang mit Krebspatienten vorgestellt.

„Die geplanten Lockerungen dürfen nicht zum Nachlassen der Achtsamkeit und zur Aufgabe der bei die­ser Personengruppe dringend gebotenen Schutzmaßnahmen führen. Dies gilt sowohl für die Patienten selbst als auch für Angehörige und Kontaktpersonen“, sagte Torsten Bauer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

„Eine hohe Infektionsrate bei Patienten gefährdet auch das medizinische Personal und damit die gesam­te Versorgung in Krankenhäusern und Praxen“, ergänzte Hermann Einsele, geschäftsführender Vorsitzen­der der DGHO.

Die Gesellschaften empfehlen für Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-Ver­lauf neben den Hygienebasismaßnahmen und Impfungen unter anderem eine Therapie mit anti­viralen Arzneimitteln oder Antikörperpräraten innerhalb von drei bis fünf Tagen nach Symptombeginn.

Durch die zentrale Beschaffung seitens des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) stünden aktuell zwei monoklonale Antikörper als Injektion beziehungsweise Infusion und drei Virostatika in Tabletten­form zur Verfügung. Welches Arzneimittel für die jeweiligen Patienten am besten geeignet sei, müsse das Behandlungsteam im Einzelfall entscheiden.

„Wir sind jetzt in einer besseren Situation als zu Beginn der Pandemie, haben aber auch viel höhere In­fek­tionsraten. Es ist weiterhin höchste Wachsamkeit zum Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion geboten. Im Falle einer Erkrankung muss sofort über eine gezielte Behandlung entschieden werden“, betonte Ein­sele.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung