Medizin

COVID-19: Riechstörungen halten selten länger als 8 Monate an

  • Freitag, 25. Juni 2021
/coffeemill, stock.adobe.com
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Straßburg – Die Riechstörungen, unter denen viele Patienten mit COVID-19 leiden, bessern sich in den meisten Fällen innerhalb weniger Monate. In einer Kohortenstudie aus Frankreich in JAMA Network Open (2021; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.15352) hatten nach 1 Jahr nur noch wenige Patienten eine objektive Einschränkung der Geruchssinns.

Das Elsass gehörte im Frühjahr 2020 zu den ersten Epizentren von COVID-19. Damals fiel auf, dass viele Patienten auch nach milden Erkrankungen über Riechstörungen klagten, die über das Ende der Infektion hinaus anhielten.

Marion Renaud von der HNO-Klinik der Universität Straßburg hat in der Folge eine Gruppe von 97 Pa­tien­ten, deren Riechstörung länger als 7 Tage bestand, regelmäßig nachuntersucht. Bei 51 Patienten wurde neben einer Befragung auch ein objektiver Geruchstest durchgeführt.

Bei der 1. Nachuntersuchung nach 4 Monaten hatten bereits 43 Patienten (84,3 %) einen Normalbefund im Riechtest. Nach 8 Monaten hatte sich der Geruchssinn bei 49 von 51 Patienten (96,1 %) normalisiert . Die beiden übrigen Patienten hatten sich allerdings auch nach 1 Jahr noch nicht völlig von ihrer objekti­ven Riechstörung erholt.

Bei einem Patienten war die olfaktorische Schwelle, also die Konzentration der Duftstoffe, die gerade noch wahrgenommen wird, erhöht. Der andere Patient litt unter einer Parosmie: Er konnte die angebo­tenen Gerüche nicht richtig identifizieren.

rme

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