COVID-19: Riechstörungen halten selten länger als 8 Monate an

Straßburg – Die Riechstörungen, unter denen viele Patienten mit COVID-19 leiden, bessern sich in den meisten Fällen innerhalb weniger Monate. In einer Kohortenstudie aus Frankreich in JAMA Network Open (2021; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.15352) hatten nach 1 Jahr nur noch wenige Patienten eine objektive Einschränkung der Geruchssinns.
Das Elsass gehörte im Frühjahr 2020 zu den ersten Epizentren von COVID-19. Damals fiel auf, dass viele Patienten auch nach milden Erkrankungen über Riechstörungen klagten, die über das Ende der Infektion hinaus anhielten.
Marion Renaud von der HNO-Klinik der Universität Straßburg hat in der Folge eine Gruppe von 97 Patienten, deren Riechstörung länger als 7 Tage bestand, regelmäßig nachuntersucht. Bei 51 Patienten wurde neben einer Befragung auch ein objektiver Geruchstest durchgeführt.
Bei der 1. Nachuntersuchung nach 4 Monaten hatten bereits 43 Patienten (84,3 %) einen Normalbefund im Riechtest. Nach 8 Monaten hatte sich der Geruchssinn bei 49 von 51 Patienten (96,1 %) normalisiert . Die beiden übrigen Patienten hatten sich allerdings auch nach 1 Jahr noch nicht völlig von ihrer objektiven Riechstörung erholt.
Bei einem Patienten war die olfaktorische Schwelle, also die Konzentration der Duftstoffe, die gerade noch wahrgenommen wird, erhöht. Der andere Patient litt unter einer Parosmie: Er konnte die angebotenen Gerüche nicht richtig identifizieren.
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