Cybersicherheit: Ganzheitliche Strategie notwendig

Heidenheim – Die Resilienz des deutschen Gesundheitswesens mit Blick auf Cybersicherheit muss deutlich erhöht werden. Dafür sei eine ganzheitliche Strategie notwendig, betonte heute Christian Ullrich, Bereichsleiter IT Betrieb, Applikationen und Infrastruktur bei der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse.
Ullrich verwies auf die aktuelle Einschätzung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), wonach die Bedrohung im Cyberraum so hoch wie nie zuvor ist.
Während das Gesundheitswesen lange Zeit von Hackerangriffen verschont geblieben sei, gerieten in den vergangenen Jahren auch Krankenkassen, Kliniken und weitere Akteure in der medizinischen Versorgung in den Fokus. Insbesondere IT-Ausfälle bei den Krankenkassen hätten Ausfälle für das Gesamtsystem, warnte Ullrich.
Die Erfahrungen der SBK beim letztjährigen Cyberangriff auf den IT-Dienstleister Bitmarck skizzierend, hob er auf die zentralen Kommunikations-, Koordinations- und Finanzierungsfunktionen der Krankenkassen ab. Ab 2025 stellten die Kassen mit der elektronischen Patientenakte (ePA) zudem eine zentrale Anwendung des digitalen Gesundheitswesens zur Verfügung.
Zwar habe der Gesetzgeber die Problematik bereits erkannt und maßgebliche Vorhaben – etwa das Digitalgesetz (DigiG) oder das NIS-2-Umsetzungs- und Cybersicherheitsstärkungsgesetz – auf den Weg gebracht, allerdings würden die Vorgaben zumeist nur für Einzelakteure und eben nicht für deren Zusammenspiel im System gelten.
Da das Gesundheitssystem aber weiter funktionieren müsse, unter anderem mit Blick auf Finanzströme und Versorgungssicherheit, gelte es, auch grundsätzliche Regelungen zum Umgang mit Betriebsunterbrechungen bei Einzelakteuren umzusetzen.
Dies umfasse beispielsweise Fallback- und Vertretungslösungen, Regelungen zu möglichen Ausfällen der Telematikinfrastruktur oder auch Festlegungen zum Umgang mit Meldefristen und Ähnlichem.
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