Dänisches Gesundheitsinstitut warnt vor Risiken von Grenzöffnung

Kopenhagen − Dänemarks nationale Gesundheitsexperten haben vor dem Risiko neuer Coronainfektionen im Falle einer Öffnung der dänischen Grenzen gewarnt. Ein solcher Schritt könne mit sich führen, dass Erkrankte ins Land einreisten und dadurch neue Infektionsketten entstehen könnten, schrieb das staatliche Gesundheitsinstitut SSI nach Angaben der Nachrichtenagentur Ritzau heute in einem neuen Bericht.
Dies könne sich auf die Infektionszahlen in Dänemark auswirken. Zudem kämen dadurch mehr Menschen in Urlaubsgebiete, was das Risiko einer Ausbreitung bereits bestehender Fälle steigere. Konkret berechnen lässt sich das Risiko für Neuinfektionen im Falle von Grenzöffnungen demnach nicht. Es hänge letztlich vom COVID-19-Aufkommen in dem entsprechenden Heimatland der Reisenden ab.
Dänemark hat Land- und Seegrenzen nach Deutschland, Norwegen und Schweden. Während die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Deutschland und Norwegen ähnlich gut eingedämmt wurde wie in Dänemark, ringen die Schweden weiterhin mit deutlich höheren Zahlen als der Rest Skandinaviens.
Regierungschefin Mette Frederiksen wollte heute mit den Spitzen der dänischen Parlamentsparteien über eine weitere Lockerung der Coronamaßnahmen sprechen. Der SSI-Bericht sollte als Leitfaden für die Verhandlungen dienen.
Es wurde vorab damit gerechnet, dass die Grenzsituation eine der wichtigsten Fragen bei den Gesprächen sein wird. Mehrere Oppositionsparteien dringen auf eine sofortige Öffnung der Grenzen zumindest nach Deutschland und Norwegen. Deutsche Gäste sind besonders für die Ferienhausbetreiber an der dänischen Küste wichtig.
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