DAK startet bundesweiten IV-Vertrag für psychisch Kranke
Hamburg – Die DAK-Gesundheit bietet für psychisch Kranke einen neuen bundesweiten Vertrag zur Integrierten Versorgung (IV) an: Veovita. Menschen mit Depressionen und Angststörungen sollen dabei ohne lange Wartezeiten therapeutische Hilfe erhalten. Ziel sei es, die Patienten schnell zu stabilisieren und so Krankenhauseinweisungen und lange Fehlzeiten zu vermeiden. Die Anzahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen habe sich in den vergangenen 18 Jahren mehr als verdreifacht, betont die Krankenkasse mit Verweis auf ihren aktuellen Gesundheitsreport.
„Veovita hat den großen Vorteil, dass Betroffene nahezu ohne Wartezeiten behandelt werden“, sagt DAK-Vorstand Thomas Bodmer. Innerhalb von maximal drei Wochen soll die Therapie starten; vorgeschaltet ist ein Diagnosegespräch zunächst bei einem „Veovita-Berater“, der nach Angaben der DAK über eine psychologische Ausbildung verfügt. Danach wird der DAK-Versicherte von ortsansässigen Psychotherapeuten, Fachärzten oder Kliniken betreut, nach einem verhaltenstherapeutischen Ansatz. Dabei können auch Online-Angebote wie Deprexis eingesetzt werden, die Patienten über die Therapie hinaus bei der Bewältigung des Alltags unterstützen sollen.
Das Konzept soll deutlich flexibler sein als die Psychotherapie in der Regelversorgung, wirbt die Krankenkasse. In Nord- und Ostdeutschland gibt es Veovita bereits seit einem Jahr. Die DAK verweist auf den Erfolg dort, weshalb sie das Angebot ab Mai auf das gesamte Bundesgebiet ausweiten will. Einzig Baden-Württemberg ist ausgenommen, da hier bereits ein ähnlicher Facharztvertrag besteht.
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