DDR-Gefangene leiden noch immer unter Folgen der Haft
Leipzig – Ehemalige politische Gefangene der DDR leiden noch immer physisch und psychisch unter den Folgen ihrer Haft. Das geht aus einer am Mittwoch in Leipzig veröffentlichten Studie hervor, die von der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert wurde.
Erarbeitet wurde sie von Mitarbeitern der Abteilung Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Universität Leipzig und Sozialwissenschaftlern der Hochschule Mittweida-Roßwein. Besonders von Folgewirkungen betroffen sind der Studie zufolge die heute 50- bis 59-Jährigen. Befragt wurden 1.288 betroffene Personen.
Insgesamt ist nach Einschätzung der Psychologen der Universität Leipzig die Lebensqualität der ehemals politisch Gefangenen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung deutlich niedriger. Sie gaben demnach an, körperlich weniger leistungsfähig zu sein und häufiger unter chronischen Krankheiten, Übelkeit, Schmerzen und Kurzatmigkeit sowie Schlafstörungen und Appetitlosigkeit zu leiden. Zudem hätten sie häufiger als andere Menschen finanzielle Probleme.
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