Hochschulen

Debatte über Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer

  • Donnerstag, 10. Juli 2025
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Erfurt – Sollten Nicht-EU-Ausländer für ein Studium in Thüringen Gebühren zahlen? Das Wissenschaftsministerium sieht Argumente für und gegen eine solche Forderung aus der Wirtschaft, während die oppositionelle Linke-Fraktion klar gegen solche Gebühren ist.

„Gebühren können zusätzliche Einnahmen generieren oder möglicherweise auch eine gewisse Steuerungswirkung entfalten“, sagte ein Sprecher des Ministeriums den Zeitungen der Funke Medien Thüringen.

Es gebe aber auch Risiken. „Studiengebühren könnten der Internationalisierung als strategischem Ziel der Hochschulentwicklung in Thüringen entgegenwirken. Sie könnten zudem dazu führen, dass weniger potenzielle Fachkräfte nach Thüringen kommen – mit negativen Folgen für den Arbeitsmarkt.“

Dem Bericht zufolge machte etwa die Industrie- und Handelskammer zuletzt auf einen hohen Anteil ausländischer Studierender aufmerksam, wobei nach Auffassung der Kammer zu wenige anschließend in Thüringen bleiben würden.

Nach Angaben des Thüringer Wissenschaftsministeriums stieg der Anteil ausländischer Studierender an den Staatlichen Hochschulen des Landes in den vergangenen zehn Jahren von 13 Prozent im Wintersemester 2015/2016 auf nach vorläufigen Zahlen 21,4 Prozent im Wintersemester 2024/2025. Grund für den höheren Anteil sei aber auch, dass die Zahl deutscher Studierender in den vergangenen Jahren rückläufig war.

Linke-Fraktionschef und Hochschulpolitiker Christian Schaft nannte Studiengebühren gleich welcher Art „ungerecht“. „Ich erwarte daher eine klare und deutliche Absage des Wissenschaftsministeriums gegenüber Forderungen aus der Thüringer Wirtschaft nach Studiengebühren für Studierende aus Nicht-EU-Ländern“, erklärte Schaft in einer Mitteilung. Stattdessen müssten Bemühungen verstärkt werden, Studierende und Absolventen aus dem Ausland zu halten.

dpa

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