Medizin

Demenz: Proteine im Urin als Frühwarnsystem

  • Donnerstag, 15. Dezember 2016
Uploaded: 25.08.2015 13:54:33 by mis
Nierenfunktionsstörungen zählen zu den möglichen Risikofaktoren für kognitive Defizite. /dpa

Minneapolis – Menschen, bei denen Proteine im Urin nachgewiesen werden können, haben ein 35 % höheres Risiko, kognitive Defizite oder eine Demenz zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher aus den Niederlanden. Die Metaanalyse wurde heute in Neurology publiziert (2016; doi: 10.​1212/​WNL.​0000000000003482).

Die sogenannte Albuminurie tritt ebenfalls bei Patienten mit Nierenschädigungen auf. „Nierenfunktionsstörungen zählen zu den möglichen Risikofaktoren für kognitive Defizite oder Demenz“, erklärt Kay Deckers von der Maastricht University. Beide Krankheiten hätten zudem einige Risikofaktoren gemeinsam, etwa Diabetes, hohen Bluthochdruck oder hohe Cholesterinwerte. Ob die Nierenfunktionsstörung selbst kognitive Probleme verursacht habe oder beide Krankheiten auf einen anderen gemeinsamen Verursacher zurückführbar sind, sei noch unklar, sagt Deckers.

Insgesamt werteten die Autoren die Daten von fast 28.000 Menschen aus fünf Studien aus. Neben Albuminurie wurden auch andere bekannte Indikatoren der Nierenstörung untersucht, beispielsweise die glomeruläre Filtrationsrate. Das Flüss­igk­eitsv­olumen, das von allen Glomeru­li der Nieren pro Zeit­ein­heit filtriert wird, zeigte jedoch keinen eindeuti­gen Zusammenhang mit der Entwicklung einer Demenz. Drei weitere Nierenfunktions­marker, Cystatin C, Serumkreatinin und Kreatinin Clearance, konnten im Rahmen der Metaanalyse nicht ausgewertet werden.

gie

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