Demonstration für Erhalt von Frühchenstation in Neubrandenburg

Neubrandenburg – Knapp 250 Menschen haben gestern in Neubrandenburg für die Sicherung der Behandlung sehr kleiner Frühgeborener in der Region demonstriert. Auf Spruchbändern forderten die Demonstranten den Erhalt der Perinatalstation, auf der bisher Neugeborene mit weniger als 1.250 Gramm Geburtsgewicht behandelt werden.
„In einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern müssen andere Kriterien gelten als in Ballungsgebieten wie Hamburg oder Nordrhein-Westfalen“, sagte Stadtpräsident Jan Kuhnert (Linke) mit Blick auf die Entscheidung der AOK Nordost, dass es diese Behandlung ab 2023 nicht mehr in Neubrandenburg geben soll.
Laut AOK-Nordost seien die Behandlungszahlen zu gering, um die notwendige Qualität sicherzustellen, hieß es in der Begründung. Eine Zusage für die Behandlung so kleiner Frühchen bekamen Kliniken in Schwerin und Rostock, sowie vorerst auch Greifswald.
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hatten die Entscheidung der AOK als „falsch“ bezeichnet und scharf kritisiert. Drese erklärte, sie werde das ab 2023 geplante Aus für die Frühchenbehandlung in Neubrandenburg verhindern.
Das Gesundheitsministerium in Mecklenburg-Vorpommern strebt für 2023 eine Ausnahmegenehmigung für das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum an.
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