Depressionen: Psychiatrie-Barometer bescheinigt hohe stationäre Versorgungsqualität
Berlin – Patienten mit Depressionen werden in psychiatrischen Einrichtungen in Deutschland gut versorgt. Das ist das Ergebnis des Psychiatrie-Barometers 2012 des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI). Demnach verfügen psychiatrische Kliniken über ein breites und umfangreiches Leistungsspektrum in der Diagnostik und Behandlung von Depressionen.
Neben dem leitliniengerechten Einsatz medizinisch-medikamentöser sowie psychotherapeutischer Verfahren würde die Therapie flächendeckend durch begleitende Behandlungskonzepte wie beispielsweise Ergo- oder Physiotherapien unterstützt, so der Bericht.
Darüber hinaus ergänzen häufig auch sozialdienstliche Beratungsangebote die Behandlung depressiver Patienten. 64 Prozent der Abteilungspsychiatrien und 72 Prozent der Fachkliniken böten dies standardmäßig an. Allgemeinkrankenhäuser und jede dritte Fachklinik arbeiten laut Barometer zudem eng mit Selbsthilfegruppen zusammen, fast jede vierte Einrichtung organisiere für depressiv Erkrankte eine Rehabilitationsberatung.
Erstmals nahm das Psychiatrie Barometer in diesem Jahr das diagnostische und therapeutische Leistungsangebot der Krankenhäuser in der Behandlung depressiver Erkrankungen auf repräsentativer Basis unter die Lupe. Aus gutem Grund: Immerhin sind bundesweit jährlich fünf bis sechs Millionen Erwachsene von einer Depression betroffen, bis 2020 könnten sich Depressionen Experten zufolge neben den koronaren Herzerkrankungen zur weltweit führenden Ursache mangelnder Lebensqualität und vorzeitiger Todesfälle entwickeln.
Das Psychiatrie-Barometer wird jährlich im Auftrag der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands sowie des Verbandes der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands durch das DKI erstellt. Weitere Themenschwerpunkte der aktuellen Analyse sind unter anderem Wahlleistungen, das Personalmanagement sowie das neue Entgeltsystem in der Psychiatrie.
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