Depressionsliga kritisiert Wartezeiten bei der Psychotherapieplatzsuche
Schwaikheim – „Schlichtweg eine Katastrophe“ sind die Wartezeiten auf einen Therapieplatz für Patienten mit einer depressiven Erkrankung. Das kritisiert die Deutsche Depressionsliga nach einer Umfrage unter Betroffenen.
In der Großstadt und auf dem Land müssen danach jeweils gut die Hälfte der Betroffenen länger als zwei Monate auf eine Therapie warten und 38 beziehungsweise 36 Prozent länger als vier Monate. Am schlechtesten sieht es nach dieser Umfrage in den Kleinstädten aus: Hier warten 64 Prozent länger als zwei und 44 Prozent länger als vier Monate.
Nur ein Fünftel der Befragten hatte während der Wartezeit auffangende Kurzgespräche beim Psychiater oder Termine in einer Beratungsstelle oder Institutsambulanz. Fast einem Drittel ging es durch die Vielzahl von Absagen und die ausbleibende fachärztliche beziehungsweise psychotherapeutische Behandlung schlechter, 15 Prozent wurden voll- oder teilstationär behandelt, während sie warten mussten oder weil sie keinen ambulanten Therapieplatz fanden.
Ein Drittel der Befragten blieb während der Therapieplatzsuche ohne professionelle Unterstützung, so die Umfrageergebnisse. Laut der Depressionsliga beteiligten sich an der Befragung rund 370 Betroffene.
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