Deutlich mehr Anträge auf Kinderkrankengeld in diesem Sommer

Hamburg – Eltern haben in den vergangenen Monaten deutlich mehr Anträge auf Kinderkrankengeld gestellt als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK).
Danach lagen die Anträge auf Kinderkrankengeld im Frühjahr 2021 noch deutlich unter den Zahlen des vergangenen Jahres. Im Juni hatte sich die Zahl der Anträge im Vergleich zum Vorjahr aber mehr als verdoppelt (Juni 2020: 14.126 Anträge, Juni 2021: 35.254 Anträge). Damit lag die Zahl der Kinderkrankengeldanträge sogar über dem Niveau der Vor-Corona-Zeit (Juni 2019: 25.544).
„Der Anstieg der Kinderkrankengeld-Anträge im Sommer ist ungewöhnlich. In der Regel steigen die Zahlen in der klassischen Erkältungssaison im Winter und Frühjahr und flachen im Sommer ab“, so Toralf Karge, Krankengeld-Experte bei der TK.
Auf die Coronapandemie ist die steigende Zahl der Anträge nicht zurückzuführen: Die Anträge auf das coronabedingte Kinderkrankengeld, das im Januar neu eingeführt wurde, sind im Juni sogar stark gesunken.
Während im Mai noch 42.687 Anträge bei der TK eingingen, waren es im Juni nur noch 5.753 und im Juli 1.751. Im Februar gingen mit 82.625 die meisten Anträge auf das pandemiebedingte Kinderkrankengeld ein. Im gesamten ersten Halbjahr erreichten die TK 259.546 Anträge.
Wegen der Coronamaßnahmen hatte die Politik die Zahl der Kinderkrankentage im laufenden Jahr von sonst zehn auf 30 pro Elternteil verdreifacht, für Alleinerziehende von 20 auf 60. Eltern erhalten die Leistung normalerweise, wenn sie kranke Kinder zu Hause pflegen und deshalb nicht arbeiten können.
In der Pandemie wird die Leistung aber auch gewährt, wenn Schulen und Kitas schließen, nur Notbetrieb anbieten, die Präsenzpflicht aufgehoben wird oder wenn Kinder wegen Coronafällen nach Hause in Quarantäne geschickt werden.
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