Ärzteschaft

Deutlich mehr Asthmadiagnosen bei Erwachsenen

  • Mittwoch, 12. Dezember 2018
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Berlin – Zwischen 2009 und 2016 ist die Häufigkeit von Asthmadiagnosen in der ambulanten Versorgung um 35 Prozent gestiegen – allerdings nur bei Erwachsenen. Bei Kindern und Jugendlichen dagegen blieb der wegen Asthma versorgte Patientenanteil im Beobachtungszeitraum weitgehend konstant. Das geht aus einer neuen Studie im Versorgungsatlas des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) hervor.

Die Studie weist außerdem Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen nach. In Großstädten lag der Anteil der gesetzlich Versicherten, die wegen Asthma behandelt wurden, um rund 25 Prozent höher als auf dem Land.

Für die vorliegende Auswertung haben die Forscher des Versorgungsatlas bundesweite vertragsärztliche Abrechnungsdaten für die Jahre 2009 bis 2016 verwendet. Allein für das Jahr 2016 haben sie so über 70 Millionen Abrechnungsdaten einbezogen. Patienten mit Asthma wurden entsprechend der ICD-10-Klassifikation (Code J45.- „Asthma bronchiale“) identifiziert.

Für die Prävalenzberechnung haben die Wissenschaftler diejenigen Patienten eingeschlossen, bei denen Asthma in mindestens zwei unterschiedlichen Quartalen eines Kalenderjahres codiert wurde. Die Einjahres-Diagnoseprävalenz wurde als Anteil der Asthmapatienten an allen Versicherten bestimmt, die mindestens einmal im jeweiligen Kalenderjahr vertragsärztliche Leistungen in Anspruch genommen hatten. Nach dieser Systematik betrug die Diagnoseprävalenz von Asthma im Jahr 2016 5,9 Prozent bei Erwachsenen und 5,1 Prozent bei Kindern und Jugendlichen.

Im Beobachtungszeitraum von 2009 (4,3 Prozent) bis 2016 (5,9 Prozent) war eine deutliche Zunahme in der Diagnoseprävalenz bei Erwachsenen zu beobachten, während bei Kindern und Jugendlichen nur ein geringer Anstieg vorlag (4,9 Prozent 2009 und 5,1 Prozent 2016). Regional betrachtet waren deutliche Unterschiede zwischen den Kreisen zu beobachten, wobei die Prävalenzunterschiede um den Faktor drei variierten: Die niedrigste Diagnoseprävalenz war im Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg (3,0 Prozent), die höchste im Kreis Eisenach, Thüringen (8,9 Prozent), zu beobachten.

hil

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