Politik

Deutlich weniger EHEC-Neuerkrankungen

  • Mittwoch, 22. Juni 2011

Berlin – Die Zahl der EHEC-Neuerkrankungen in Deutschland geht immer weiter zurück. Von Montag auf Dienstag seien lediglich 14 neue Fälle übermittelt worden, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch in Berlin mit. Seit Ausbruch der Epidemie Anfang Mai sind den Angaben zufolge damit bundesweit 3.601 Personen an EHEC oder HUS erkrankt.

Insgesamt registrierte das RKI 39 Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit dem gefährlichen Darmkeim. Die Landesbehörden zählen allerdings 40 Tote. Die meisten EHEC-Neuerkrankungen gab es am 22 und 23. Mai mit jeweils 161 neuen Fällen. Die meisten neuen HUS-Fälle gab es am 21. Mai mit 63 Neuerkrankungen.

Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) und Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) bewerten den Umgang der Behörden mit der EHEC-Epidemie positiv. Sie hätten sich in der Kabinettssitzung am Mittwochmorgen „sehr zufrieden“ mit der Zusammenarbeit ihrer Ressorts und der weiteren zuständigen Stellen gezeigt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

Trotzdem werde es eine „Nachbetrachtung der Strukturen“ geben. So sollten etwa die Meldewege überprüft werden. Das sei notwendig, um sich für mögliche kommende Fälle „noch besser aufzustellen“, sagte Seibert.

Der nach einem EHEC-Fund gesperrte Frankfurter Gemüsehof darf unterdessen wieder öffnen. Nach umfassender Reinigung und Desinfektion der Salatwaschanlage sowie negativen Tests auf EHEC könne der Betrieb wieder Lebensmittel produzieren, teilte das hessische Verbraucherschutzministerium am Mittwoch in Wiesbaden mit.

Der Betrieb verstärke unter anderem seine Eigenkontrollen. Zudem werde er „eng amtlich überwacht“. Auf dem Hof waren EHEC-Keime in Salat und Waschwasser gefunden worden. Dabei handelte es sich den Angaben zufolge aber nicht um den gefährlichen EHEC-Keim O104:H4.

Der Geschäftsführer des betroffenen Riedhofes, Steffen Gerlach, zeigte sich „froh und erleichtert“. Er betonte zugleich, dass sein Betrieb dem Erlenbach kein Wasser entnehme. In dem Gewässer war der aggressive EHEC-Erreger gefunden worden. Gerlach sprach von einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Behörden. Seine Ware werde einer strengen Qualitätsüberprüfung unterzogen und regelmäßig getestet.

dapd

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