Deutsche Herzstiftung fordert flächendeckende Brustschmerz-Ambulanzen
Frankfurt – Die Deutsche Herzstiftung unterstützt ein Konzept des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen für Brustschmerz-Ambulanzen, die durchgehend von 8 bis 18 Uhr von Montag bis Freitag Patienten mit Brustschmerz ohne Voranmeldung und ohne Überweisung offenstehen. „Wir sehen die Verteilung von Brustschmerz-Ambulanzen gerade in versorgungsschwachen Regionen wie Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Brandenburg, wo die nächste Chest-Pain-Unit (CPU) oft weit entfernt ist, als eine notwendige Ergänzung, um eine umgehende Versorgung von gefährdeten Herzpatienten zu gewährleisten“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung, Thomas Meinertz.
Bei vielen Patienten sei der Brustschmerz zudem auf andere Erkrankungen zurückzuführen, zum Beispiel orthopädische Probleme. Diese Patienten würden schnell herausgefiltert und anderen Fachärzten überwiesen. So würden Notfallaufnahmen der Krankenhäuser und CPUs entlastet.
Allerdings sei die Finanzierung solcher Ambulanzen noch ein Problem. Die Brustschmerz-Ambulanzen erforderten Investitionen in Infrastruktur und Personal. „All diese zusätzlichen Leistungen müssen finanziert werden“, so der Bundesvorsitzende des BNK Norbert Smetak. Angebracht sei eine Vergütung von etwa 100 Euro für jeden untersuchten Patienten, damit die Brustschmerz-Ambulanz sich finanziell trage.
„Zusammen mit der Herzstiftung haben wir wegen der Finanzierung bereits Gespräche mit den Spitzenverbänden der Krankenkassen geführt und die Brustschmerz-Ambulanz als optimales Modell zur Terminentzerrung vorgestellt“, hebt Smetak hervor.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: