Deutscher Ärztetag: GOÄ-Punktwert um 30 Prozent anheben
Hannover – Der 116. Deutsche Ärztetag hat die Politik aufgefordert, die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) auf Grundlage der von der Ärzteschaft geleisteten Vorarbeiten ohne weitere zeitliche Verzögerung umzusetzen. Eine Entscheidung zur Überarbeitung der GOÄ sei in dieser Legislaturperiode jedoch nicht mehr zu erwarten. Als Übergangslösung müsse ein Inflationsausgleich geschaffen werden.
Seit 1996 betrage die Inflation in Deutschland 30,4 Prozent – der Punktwert in der GOÄ sei hingegen gleich geblieben. „Der GOÄ-Punktwert muss umgehend unter Berücksichtigung des Inflationsausgleichs angehoben werden“, so der Ärztetag.
Das Ärzteparlament wies darauf hin, dass die GOÄ ein Wesensmerkmal des freien Arztberufes sei. Mit ihr würden Höchstsätze festgelegt, um Patienten vor finanzieller Überforderung zu schützen, wie auch Mindestsätze, um die notwendigen Voraussetzungen einer qualitätsgesicherten Patientenversorgung zu gewährleisten. „Die GOÄ aber droht im zunehmenden Leistungswettbewerb ihre doppelte Schutzfunktion zu verlieren“, heißt es in einer Entschließung des Ärztetages.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: