Deutscher Helfer kommt aus syrischem Gefängnis frei

Prag/Berlin – Ein deutscher Mitarbeiter einer Nichtregierungsorganisation, der in Syrien inhaftiert war, hat das Land gestern verlassen können. Der Deutsche und ein weiterer Aktivist verließen Damaskus an Bord eines Flugzeugs und landeten später in Prag, wie der tschechische Vize-Regierungschef, Jan Hamacek, vor Journalisten am Flughafen in Prag sagte. Die Freilassung der beiden Helfer sei durch die tschechische Botschaft in Damaskus verhandelt worden.
Die Aktivisten hätten für eine deutsche Organisation gearbeitet. Um welche genau es sich handelte, blieb zunächst offen, ebenso die Nationalität des zweiten Helfers. Die beiden NGO-Mitarbeiter seien in Syrien inhaftiert und anschließend nach Damaskus gebracht worden, sagte Hamacek, der derzeit auch als Außenminister amtiert. Sie seien dort „in eines von Syriens härtesten Gefängnissen“ gebracht worden.
Vor dem Flug seien sie untersucht worden, wobei sich keine schweren gesundheitlichen Probleme gezeigt hätten. Allerdings schränkte Hamacek ein: „Ihr Leiden hat Spuren hinterlassen.“ Der deutsche Botschafter in Prag, Christoph Israng, dankte Tschechien für die „schnelle und unbürokratische Hilfe“. Tschechien verfügt als einziges Land der Europäischen Union noch über eine Botschaft in Syrien.
Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, die beiden Aktivisten seien nun „in Sicherheit“ und könnten wieder zu ihren Familien zurückkehren. Hamacek habe sich „persönlich“ für die beiden eingesetzt, sagte eine Sprecherin.
In dem Nahostland tobt seit mehr als sieben Jahren ein blutiger Bürgerkrieg. Nach Medienberichten waren die beiden Männer vor mehreren Monaten nahe der Grenze zum Irak wegen des Vorwurfs des unerlaubten Grenzübertritts festgenommen worden.
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