Deutsches Kinderkrebsregister verbessert Heilungschancen
Mainz – Die Heilungschance für Kinder mit einer Krebserkrankung ist seit dem Jahr 1984 von 64 auf 80 Prozent gestiegen. Einen Anteil daran hat das Deutsche Kinderkrebsregister. Das berichtet die Universitätsmedizin Mainz. Das Deutsche Kinderkrebsregister erfasst flächendeckend für ganz Deutschland Fälle von Krebserkrankungen bei Kindern unter 18 Jahren.
Die Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz sammeln Daten zur Anzahl von Neuerkrankungen, zum regionalen Auftreten einzelner Tumorarten, zu Rückfallquoten und Spätfolgen bei den jungen Patienten.
Bund und Länder haben dem IMBEI jetzt rund 715.000 Euro für die Sammlung von epidemiologischen Daten im Deutschen Kinderkrebsregister bewilligt. Ziel sei, die Heilungschancen von Kindern und Jugendlichen zu maximieren und ihre Versorgungssituation zu verbessern, sagte der Gesundheitsminister des Landes Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer (SPD).
„Mit Hilfe der Fördergelder kann sich das Deutsche Kinderkrebsregister insbesondere der Untersuchung und Vermeidung möglicher Spätfolgen widmen“, erläuterte der Wissenschaftliche Vorstand des Registers, Ulrich Förstermann. Für diesen Zweck habe es die Langzeitnachbeobachtung intensiviert, und es erfasse auch bösartige Krebsneubildungen, die nach einer ersten Krebserkrankung aufträten.
Norbert Pfeiffer, Medizinischer Vorstand und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Mainz betont, die seit Jahrzehnten gesammelten Daten seien eine hervorragende Datenbasis für die Forschung. Das Register umfasse inzwischen etwa 50.000 Erkrankungsfälle. Rund 1.800 neue Patienten meldeten die pädiatrisch-onkologischen Einrichtungen Deutschlands jedes Jahr.
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