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Deutsches Rotes Kreuz ruft zu mehr Förderung der Digitalisierung in der Sozialwirtschaft auf

  • Freitag, 28. Dezember 2018
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Berlin/Nürnberg – Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, beklagt eine mangelnde staatliche Förderung der Digitalisierung in der Sozialwirtschaft. „Ich habe den Eindruck, in der Politik wird das Ganze unter dem Gesichtspunkt Arbeitsplätze in der Industrie gesehen“, sagte Hasselfeldt kürzlich. 

Dort würden Gelder fließen. In der Politik sei dagegen noch nicht richtig angekommen, dass es auch im Sozial- und Wohlfahrtsbereich einen großen Bedarf und die Notwendigkeit für Digitalisierung gebe, sagte die DRK-Chefin. Es sei immer wieder ein richtiger Kampf, Mittel für Modellprojekte zu bekommen.

Nicht nur in der Politik, sondern auch im DRK müsse das Bewusstsein für die Möglichkeiten der Digitalisierung im Sozialen und im Gesundheitswesen geschärft werden. Etwa durch den Einsatz von Telenotärzten in der Erstversorgung, durch technische Assistenzsysteme, digitale Pflegedokumentation oder die Schaffung digitaler Lernwelten für Senioren.

Auch im Kita-Bereich und in der Jugendarbeit sei Digitalisierung ein zentrales Thema. Die vielfältigen Beratungs- und Unterstützungsangebote zum Beispiel für Familien und Migranten müssten neu aufgestellt werden. Um die Digitalisierung im Sozialbereich voranzubringen, müsse man außerdem bei den Mitarbeitern ansetzen, die Zeit, Know-how und die entsprechende technische Ausstattung bräuchten.

Zu den Herausforderungen im kommenden Jahr gehöre auch die Einbindung von Ehrenamtlichen, sagte Hasselfeldt. Dafür gehe das Deutsche Rote Kreuz auch neue Wege. Hilfsbereite Menschen sollen künftig noch mehr die Möglichkeit bekommen, sich in zeitlich begrenzten Projekten oder Initiativen zu engagieren.

„Wir müssen auch offen sein für Ehrenamtliche, die sich nicht ewig an eine Organisation binden wollen“, betonte die DRK-Präsidentin, die seit einem Jahr an der Spitze der Organisation ist. Das DRK habe aktuell mehr als 425.000 ehrenamtliche Helfer.

Auch in der Flüchtlingshilfe sowie beim Thema Einsamkeit sei weiterhin ein großes Engagement gefordert, sagte Hasselfeldt. Sie warnte davor, Einsamkeit als gesellschaftliches Problem zu unterschätzen. „Neben materiellen Nöten quält das Gefühl der Einsamkeit viele, vor allem ältere Menschen.“

dpa

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