Deutschland lässt 243 kranke Minderjährige aus Griechenland einreisen

Berlin – Deutschland lässt 243 kranke minderjährige Migranten aus Griechenland einreisen. Das sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) heute in Berlin.
Hinzu kämen Geschwister und Eltern sowie sechs Minderjährige, die bei einem ersten Flug mit 47 Kindern und Jugendlichen im April nicht mitreisen konnten. Etwa ein Dutzend europäischer Staaten werde andere Personengruppen übernehmen, sagte der Minister.
Die Bundesregierung will Griechenland 350 bis 500 minderjährige Migranten abnehmen. Es handelt sich dabei um Kinder aus Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln, die entweder wegen einer schweren Erkrankung dringend behandlungsbedürftig oder aber unbegleitet und jünger als 14 Jahre alt sind, die meisten davon Mädchen.
Unbegleitete Minderjährige unter 14 Jahren gibt es in Griechenland allerdings kaum, wie auch Seehofer sagte. Deutschland wolle nun bevorzugt kranke Kinder aufnehmen.
Zustimmung für die Ankündigung kam sowohl aus SPD als auch Union. „Es ist ein Akt der Solidarität mit Griechenland und der Humanität gegenüber den Geflüchteten, dass wir endlich gemeinsam mit anderen europäischen Ländern handeln“, erklärte der migrationspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Lars Castellucci.
„Nach der ersten Aufnahme im April ist viel zu lange nichts passiert. Noch immer harren 37.000 Geflüchtete unter miserablen hygienischen Bedingungen auf den ostägäischen Inseln aus.“ Das Thema bleibe auf der Tagesordnung.
Der Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel, Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, begrüßte die Entscheidung ebenfalls. „Somit leistet nun die Bundesrepublik Deutschland einen wichtigen humanitären Beitrag, um insbesondere die Lage der Kinder in den Hotspots zu verbessern.“
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