Diagnostika-Industrie kritisiert Sparpolitik in der GKV

Berlin – Eine innovationsfeindliche Sparpolitik bei der Versorgung von gesetzlich Versicherten hat der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) kritisiert. „Der Blick in die amtliche Statistik zeigt, dass die Laborausgaben mit 4,95 Milliarden Euro im Jahr 2011 kein relevanter Kostenfaktor im Gesundheitswesen sind“, sagte der VDGH-Geschäftsführer Martin Walger.
Der Laboranteil an den Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sei über die vergangenen 15 Jahre kontinuierlich zurückgegangen und liege mittlerweile unter drei Prozent. „Dennoch werden immer weniger Labortests in den Leistungskatalog der GKV aufgenommen und damit den Patienten und behandelnden Ärzten neue und bessere Methoden verwehrt, so Walger.
Der Verband warnt davor, Einspar- und Umverteilungspolitik auf Kosten des Labors zu betreiben: „Die moderne Labordiagnostik ist ein zentraler Bestandteil der evidenzbasierten Medizin, mehr als zwei Drittel aller Diagnosen werden mithilfe von Labortests getroffen“, hieß es aus dem Verband. Ihr gezielter Einsatz trage dazu bei, Kosten zu sparen, Patienten schneller zu versorgen und Liegezeiten in Krankenhäusern zu verkürzen.
2012 waren in der Diagnostika-Industrie und benachbarten Branchen in Deutschland 33.000 Menschen beschäftigt. Laut dem VDGH ist jeder Siebte im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Kleine und mittelständische Unternehmen bildeten das Rückgrat der Branchen. Ihr Anteil liege bei über 90 Prozent.
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