Gesundheit

Die 5 besten Spartipps für Hausärzte, Internisten und Pädiater

  • Dienstag, 24. Mai 2011

Angesichts der explodierenden Gesundheitskosten fragen sich auch in den USA viele Ärzte, wie ihr eigener Beitrag zu einem vernünftigem Einsatz der Ressourcen aussehen könnte. Die National Physicians Alliance (NPA), eine unabhängige Ärzteorganisation, die 2005 von ehemaligen Leitern eines Medizinstudentenverband gegründet wurde, hat zu diesem Zweck die Arbeitsgruppe “Promoting Good Stewardship in Clinical Practice” gegründet. Sie hat eine Liste von Sparvorschlägen aufgestellt, die dann in zwei Runden von Mitgliedern des NPA auf ihre Akzeptanz geprüft wurden. Am Ende standen folgende fünf Spartipps für einen vernünftigeren Umgang mit medizinischen Ressourcen.  

 

  • Hausärzte

    • Schränke bildgebende Verfahren bei chronischen Rückenschmerzen ein (in den ersten sechs Wochen kein Test ohne triftigen Grund).

    • Vermeide die routinemäßige Verordnung von Antibiotika bei Sinusitis.

    • Vermeide ein EKG oder andere kardiale Screening-Tests bei Patienten mit geringem Risiko und ohne Beschwerden.

    • Reserviere Pap-Tests für Patientinnen im Alter von 21 Jahren oder älter, bei denen keine Hysterektomie aufgrund einer gutartigen Diagnose durchgeführt wurde.

    • Reserviere das Osteoporose-Screening mit  DEXA für Frauen ab 65 und für Männer ab 70 Jahre, die Risikofaktoren aufweisen. 

 

  • Internisten

    • Schränke bildgebende Verfahren bei chronischen Rückenschmerzen ein.

    • Veranlasse keine Blut- oder Urinuntersuchung bei gesunden Erwachsenen ohne Symptome.

    • Vermeide ein EKG oder andere kardiale Screening-Tests bei Patienten mit geringem Risiko und ohne Beschwerden.

    • Verordne bei der Statintherapie am Anfang nur Generika.

    • Reserviere das Osteoporose-Screening mit  DEXA für Frauen ab 65 und für Männer ab 70 Jahre, die Risikofaktoren aufweisen.

 

  •  Pädiater

    • Vermeide die Verordnung von Antibiotika bei einer Angina, es sei denn die Tests auf Streptococcus sind positiv.

    • Schränke die bildgebenden Verfahren bei leichten Kopfverletzungen ohne Bewusstlosigkeit oder andere Risikofaktoren ein.

    • Überweise Kinder mit Mittelohrentzündung nicht zu früh an einen Facharzt.

    • Sage den Eltern, dass sie frei verkäufliche Husten- und Erkältungsmittel meiden sollen.

    • Stelle sicher, dass inhalative Steroide zur Behandlung von Asthmaerkrankungen richtig angewendet werden. 

 

Die befragten Ärzte waren der Ansicht, dass sie diese Tipps umsetzen können. Nur bei den Hausärzten fiel ein Vorschlag durch. Sie sollten ursprünglich, wie die Internisten, auf Blut- oder Urinuntersuchung bei gesunden Erwachsenen ohne Symptome verzichten. Dieser Tipp wurde von der Liste genommen und durch den Ratschlag ersetzt, auf die routinemäßige Verordnung von Antibiotika bei Sinusitis zu verzichten.

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