Politik

„Die Erwartung der Patienten nach einer verlässlichen Behandlung erfüllen“

  • Donnerstag, 26. September 2013

Hamburg – Die Zeiten eines übervollen Gesundheitsfonds gehen zu Ende. Dies betonte Kongresspräsident Heinz Lohmann, bei der Eröffung des Gesundheitswirtschafts­kongresses in Hamburg und stellte die Teilnehmer auf neue Zeiten auf dem Gesund­heits­­sektor ein. „Es geht also darum, eine Antwort auf die Herausforderung real sinkender Preise bei gleichzeitig steigenden Qualitätsanforderungen zu finden“, sagte Lohmann.

Ferner kritisierte er jene Krankenhausmanager, die sich zu wenig auf das Wesentliche konzentrieren –  nämlich auf die Medizin. „Das wird im weiter schärfer werdenden Wettbewerb der kommenden Jahre nicht länger gut gehen“, prognostizierte Lohmann. Er verdeutlichte, dass nur jene Krankenhäuser erfolgreich sein werden, die die Erwar­tungen der Patienten nach einer verlässlicheren Behandlung erfüllen könnten.

Abschließend forderte Lohmann weniger staatliche Regulierungen, da diese die unternehmerische Kreativität der Gesundheitswirtschaft hemmten. Außerdem sei es wichtig, dass die Gesundheitswirtschaft in Zukunft in die Quartalsberichte zu den volkswirtschaftlichen Kennzahlen der Statistikämter aufgenommen würde, damit eine fundierte gesellschaftliche Diskussion ermöglicht werde.

Prüfer-Storcks fordert Pflegereform
Zwei Tage nach der Bundestagswahl  spielte die Gesundheitspolitik der Zukunft eine entscheidende Rolle bei den Diskussionsrunden auf dem Kongress. Für die Hamburger Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz, Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), ist eine Reform der Pflegeversicherung unerlässlich.

„In einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft können wir nicht auf dem Status Quo der 1980er Jahre verharren“, sagte die Senatorin. Um eine gute Versorgung zu gewähr­leisten, müsse der Beitragssatz um 0,5 Prozent angehoben werden. Außerdem müsse man Pflegeberufe attraktiver machen, zum Beispiel indem man diese akademisiere.

hr Vorgänger im Senat, Dietrich Wersich (CDU), warnte vor diesem Schritt. Er sei zwar für eine Weiterentwicklung der Pflegeberufe, jedoch nicht in Form einer universitären Aus­bildung. „Es nützt nichts, wenn wir die Standards erhöhen, aber nachher gar nicht die Personen haben, die diese Berufe ergreifen“, so Wersich.

Mit circa 800 Teilnehmern konnte der Gesundheitskongress dieses Jahr einen neuen Teilnehmerrekord verbuchen.

Ol

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung