Britain-Brain-Blog

Die Quirkiness des Alltags

  • Freitag, 8. November 2013

Quirky (Adjektiv), dt.: eigenartig, schrullig, sonderbar, verschroben

Beim Lernen einer Sprache lernt man ja nie aus. Und so erweiterte ich meinen Wortschatz bei den als exzentrisch geltenden zügig um „quirky“. Patienten können „quirky“ sein, Kollegen erst recht und vor allem die Bäckerin um die Ecke, deren Hobby Tierpräparationen sind, hat einige „quirkiness“ an sich.

Als Zugezogene fand ich aber, angefangen mit dem Linksverkehr, auch einiges „quirky“, und das möchte ich niemandem vorenthalten. Beweisstück A: die Steckdosen. Fast jeder Zugezogene fällt auf die Steckdosen herein. Denn mit dem Einstecken eines elektrischen Gerätes ist es nicht getan.

Üblicherweise findet der gemeine nicht-Insulaner erst nach einigen Minuten des Geräte-Testens, der Überlegungen, ob es kaputt sein könnte, und des Fluchens endlich das erlösende kleine englische Extra, den Schalter an der Steckdose, der natürlich erst „An“ geschaltet werden muss.

Nächstes Beispiel: der Eingangstürgriff. Ahhh…funktioniert der Schlüssel nicht? Habe ich die Tür schon beim ersten Schließen verschlissen? Genau diese Frage stellen sich viele Ausländer an ihrer englischen Haustür. Sie können meist mit nein beantwortet werden, denn das Geheimnis ist, den Türgriff immer beim Abschließen hochzuziehen, sonst geht es nicht.

Typisch Englisch scheint auch die überwiegende Verweigerung gegenüber Mischbatterien. Es gibt entweder kochend heißes oder eiskaltes Wasser. Ironischerweise stehen im Krankenhaus sogar kleine Warnschilder über den Wasserhähnen: „Bitte nicht verbrühen“.

Ja, so würde mir noch einiges einfallen. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, machen die „Besonderheiten“ ja den Reiz des Reisens aus. Und als Psychiaterin, jetzt der Griff in die Klischeekiste, ist „quirky“ ja sowieso genau mein Ding.

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