Vom Arztdasein in Amerika

Die USA hinken hinterher

  • Dienstag, 22. April 2014

Nicht immer ist man in den USA auf dem Laufenden, und die Einführung des ICD-10 veranschaulicht das: Krankheiten werden in vielen Ländern bekanntermaβen mittels eines Kodierungssystems der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kodiert – das Internationale Krankheitsklassifkationssystem ICD. Seit 2000 existiert die zehnte Version hiervon, entsprechend kurz und bündig als ICD-10 bekannt. So wird z.B. die unspezifische Lungenentzündung als J18.9 kodiert und in dem Maβe wie neue und verfeinerte Diagnosen möglich werden, wird der ICD-Katalog stetig weiterentwickelt; ab 2017 soll die elfte Version, also ICD-11 veröffentlicht werden laut WHO.

Fast immer ist die Umstellung auf einen neuen ICD-Katalogs mit einem hohen Schulungsaufwand verbunden; so ist der ICD-10 Katalog knapp zehnmal umfangreicher als der ICD-9 Katalog. Viele Ärzte sehen noch dazu keinen persönlichen Vorteil bei einer Umstellung. Daher erstaunt es nicht, dass gerade in den pragmatischen USA viele Ärzte, Krankenhäuser und Praxen noch das 1975 erstellte ICD-9 nutzen.

Als Teil der vielen von der demokratischen Partei angestoβenen Gesundheitsreformen ist nun verbindlich eine Frist festgelegt worden – es muss bis zum 1.10.2014 auf ICD-10 umgestellt werden, sonst drohen nicht nur Strafzahlungen sondern in vielen Fällen schlicht und einfach Nichtzahlung (http://medicaleconomics.modernmedicine.com/medical-economics/RC/icd-10-countdown-how-your-practice-can-get-ready?page=full). Die Frist kommt näher, und es herrscht viel Aufregung in der Gesundheitsbranche. Man merkt, dass die USA nicht immer Spitzenreiter und oft etwas zögerlich in der Umsetzung von internationalen Richtlinien sind.

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