Digitale Kommunikationsplattformen ausfinanzieren

Berlin – Für die Implementierung von digitalen Kommunikations- und Organisationsplattformen in der medizinischen Versorgung braucht es eine nachhaltige Finanzierung. Darauf wies Matthias Keller, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik Dritter Orden Passau, gestern im Rahmen des 2. TI-Messenger Summits hin.
Diese Gegenfinanzierung sollte idealerweise je nach Setting mit unterschiedlichen Ansätzen erfolgen, so Keller.
Dies zeige die laufende Vernetzung der bayerischen Kinderkliniken mittels einer Messengerlösung – Ende 2023 war das Netzwerk der „virtuellen Kinderklinik“ in Bayern an den Start gegangen. Das Netzwerk ermöglicht unter anderem den schnellen Austausch von Informationen über freie Betten und Behandlungskapazitäten, aber auch telemedizinische Konsultationen.
Mittlerweile decke man etwa 95 Prozent der pädiatrischen Krankenhausbetten in Bayern ab, sagte Keller. Den vor allem bei Belastungsspitzen extrem hohen Kommunikationsaufwand habe man deutlich reduzieren können.
Finanziert werde die Plattform derzeit mit Fördermitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention. Diese Projektfinanzierung laufe aber nur für drei Jahre, danach brauche man Mittel aus dem System selbst – entsprechende Gespräche mit den Kostenträgern fänden bereits statt.
Eine weitere Herausforderung stelle die Umsetzung des Datenschutzes dar. Die Interpretation des Möglichen falle, so Keller, bei den jeweiligen Datenschutzbeauftragten der Kliniken oft unterschiedlich aus. Hier müsse man noch „pragmatischer“ werden.
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